zum Hauptinhalt
Ins Ziel getragen. Max Zimmermanns Potsdamer gewannen den großen Showdown der Gruppe A.

© Gerhard Pohl

Potsdam Royals: Nach Mailand gekämpft

Erste Teilnahme an der European Football League - und prompt der erste Finaleinzug. Durch einen Heimsieg im letzten Gruppenspiel gegen den Schweizer Meister Calanda Broncos haben sich die Potsdam Royals für die Endpartie qualifiziert. Da kommt es zum Duell mit dem italienischen Champion.

Großer Jubel bei der internationalen Football-Premiere im Stadion Luftschiffhafen: Den spannenden Showdown um den Einzug ins diesjährige Finale der European Football League gewannen die Potsdam Royals am gestrigen Sonntag. Sie setzten sich mit 33:31 (7:10) gegen den zuvor punktgleichen Schweizer Kontrahenten Calanda Broncos durch und zogen damit als Sieger der Gruppe A ins Endspiel ein. Für den Brandenburger Verein ist es neben dem Aufstieg in Deutschlands höchste Liga der bisher bedeutendste Erfolg seiner noch jungen Historie. Das Finalspiel wird am 9. Juni um 19 Uhr in Mailand ausgetragen. Gegner der Königlichen ist der italienische Meister Milano Seamen, der die Parallelgruppe B gewann.

"Bei einem solchen Spiel ist man dem Herzinfarkt sehr nahe"

Vor 1450 Zuschauern entwickelte sich gestern ein echter Pokalfight mit Krimi-Qualität. Bis zu den Schlusssekunden war der Ausgang der Partie offen. „Heute bin ich sprachlos. Aber auch happy“, sagte Royals-Präsident Stephan Goericke strahlend. „Bei einem solchem Spiel ist man dem Herzinfarkt sehr nahe.“ Den besseren Start in die attraktive Begegnung erwischten die Gäste. Sie gingen nach sieben Minuten in Führung. Ein Touchdown durch Max Zimmermann sowie der Extrapunkt von Patrick Felber brachten im zweiten Viertel den Ausgleich. Der Schweizer Serienmeister punktete kurz vor der Halbzeitpause und auch direkt danach wieder, sodass die Hausherren 7:17 hinten lagen. Die Royals wurden trotzdem nicht unruhig. David Saul und David-Austin Gahafer brachten inklusive Felbers Extrapunkten die spielbestimmenden Brandenburger erstmalig in Front. Doch die Wildpferde aus dem Alpenland konterten, sodass für sie zu Beginn des letzten Viertels 24:21 auf der Anzeigentafel stand. „Wir haben in dieser Phase gezeigt, dass wir dazu gelernt haben“, freute sich Royals-Cheftrainer Michael Vogt über die nervenstarke Reaktion seiner Mannschaft.

Frederik Myrup Nielsen läutete mit zwei spektakulären Touchdowns, nach denen es 33:24 stand, die aufregende Schlussphase ein. Eineinhalb Minuten vor Ende schob sich Calanda zwar nochmal auf zwei Zähler heran, aber Potsdam brachte den Vorsprung über die Zeit. „Wir haben weniger Fehler gemacht als unser Gegner. Das hat letztlich den Ausschlag für den Sieg gegeben – und nur das zählt heute“, bilanzierte Coach Vogt. Broncos-Präsident Christoph Sueenderhauf, dessen Club 2012 den Eurobowl errungen hatte, nannte die Royals einen „würdigen Gastgeber“ für ein Europapokalduell. „Es war eng. Das haben wir erwartet“, sagte er zum Spiel und fügte anerkennend hinzu: „Glückwunsch an Potsdam und viel Erfolg beim Finale.“ Achtung, Mailand! Die Königlichen kommen! 

Gerhard Pohl

Zur Startseite