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Potsdam Royals: Aufsteiger zu Gast beim Rekordmeister

In der German Football League stehen die Potsdam Royals vor ihrer bisher größten Herausforderung. Sie treten bei den New Yorker Lions Braunschweig an, die einen Ex-Royal in ihren Reihen haben. Potsdam reist mit beachtlicher Offensivstärke nach Niedersachsen.

Von Tobias Gutsche

Die Potsdam Royals tun der German Football League 1 (GFL) gut. So ließen sich die Aussagen von Marico Gregersen am Samstag interpretieren. Nachdem die Royals deutlich gegen die Kiel Baltic Hurricanes gewonnen hatten, erklärte der Kieler Trainer, dass sich die GFL-Nordstaffel diese Saison gewandelt habe. „Es gibt nicht nur vier Mannschaften, die irgendwie immer um die Playoffs spielen – und die anderen vier machen den Abstieg unter sich aus“, sagte Gregersen mit Blick in die Vergangenheit. „Sondern mittlerweile spielen mindestens sechs Teams auf einem ähnlichen Niveau.“ Dafür sorgen auch die Potsdamer als starker Aufsteiger.

Große Zuschauerresonanz in Braunschweig

Wie gut sie bereits im Konzert der ganz Großen mitmischen, wird sich am Sonntag zeigen. Dann treten die Königlichen um 15 Uhr beim Deutschen Rekordmeister New Yorker Lions Braunschweig an. Ohne Druck, aber mit viel Vorfreude. „Wir haben da nichts zu verlieren, wollen das genießen“, sagt Royals-Cheftrainer Michael Vogt vor dem Duell in der Football-Hauptstadt von Deutschland und Europa. Bislang elfmal holte Braunschweig den nationalen Titel, voriges Jahr mussten sich die Löwen jedoch im Finale den Schwäbisch Hall Unicorns geschlagen geben. Mit sechs Eurobowl-Triumphen sind die Lions ebenso Rekordsieger des Kontinentalchampionats. Durchschnittlich kommen weit über 3000 Zuschauer zu den Partien ins Eintracht-Stadion, wo auch Fußball-Traditionsverein Eintracht Braunschweig kickt. „Tolles Stadion, tolles Team, tolle Organisation. Das wird einfach nur Spaß machen“, meint Vogt.

Zum Kader des niedersächsischen Vorzeigevereins gehört seit 2016 David Müller. Der gebürtige Potsdamer wurde bei den Royals ausgebildet, reifte zum Nationalspieler, ehe er sich den Löwen anschloss. Auf das Wiedersehen mit dem Ex-Club freut er sich, seitdem dieser den Erstliga-Aufstieg perfekt gemacht hat. „Es ist einfach bombastisch, wie sich der Verein sportlich und strukturell entwickelt hat“, lobte Müller beim Aufstiegsspiel und attestierte den Brandenburgern das Potenzial, sich im Oberhaus zu etablieren und dort eine gute Rolle zu übernehmen.

Potsdamer Offensive gehört zur Ligaspitze

Der bisherige Saisonverlauf bestätigt ihn. Auf Platz fünf der Nordstaffel-Tabelle rangierend haben die Royals vier Siege und drei Niederlagen zu Buche stehen. Die erträumte Playoff-Qualifikation ist möglich. Vor allem dank einer starken Offensive. „Darauf hatten wir in der Kaderplanung auch unser Hauptaugenmerk gelegt“, erklärt Coach Vogt. „Klasse, dass es so gut aufgeht.“ Mit im Schnitt 39,7 erzielten Punkten pro Match hat sein Team hinter Schwäbisch Hall (40,6) und Braunschweig (40,3) die drittstärkste GFL-Angriffsleistung. Die 3014 per Pass oder Lauf zurückgelegten Yards sind zweitbester Wert der 16 Mannschaften umfassenden ersten Liga (Allgäu Comets führen mit 3136).

Doch finden die Königlichen auch den Weg durch die hochwertige Lions-Defensive? Und hält ihre nicht immer sattelfeste eigene Abwehr der Braunschweiger Angriffspower stand? „Wir werden auf jeden Fall alles versuchen“, sagt Potsdams Wide Receiver Daniel Vöhringer. Unantastbar sei der Nord-Spitzenreiter ja schließlich nicht. Vor zwei Wochen verloren die Löwen überraschend daheim mit 21:26 gegen die Berlin Rebels. Jene Bundeshauptstädter hatten sich ihrerseits bereits mit 20:31 den Royals beugen müssen. Auf solche attraktiven Entwicklungen in der GFL Nord spielte Kiel-Coach Marico Gregersen mit seiner Einschätzung an.

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