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Erfahrener Torjäger. Sven Kubis – hier am Samstag auf der Babelsberger Sandscholle – traf in dieser Saison bereits 22 mal für den Tabellenzweiten der Brandenburgliga.

© Kuppert

Sport: Mit allen Wassern gewaschen

Stürmer Sven Kubis will mit Blau-Gelb Laubsdorf heute im Landespokal den Drittligisten SV Babelsberg 03 aus dem Rennen werfen

Marian Unger hat genau zugeschaut, wie Sven Kubis am Samstag gegen seinen Verein traf. „Das soll ihm am Dienstag nicht gelingen“, sagt der Torwart des SV Babelsberg 03, der mit dem Fußball-Drittligisten heute um 18 Uhr im Landespokal-Viertelfinale bei Blau-Gelb Laubsdorf antritt. Am Samstag spielte Laubsdorf in der Brandenburgliga 2:2 beim SVB II, und Unger erlebte als Zuschauer mit, wie Kubis mit einem Schuss fast von der Mittellinie den weit vorm Nulldrei-Kasten stehenden Sebastian Rauch überlistete.

Kubis weiß, wie man trifft – der Laubsdorfer Stürmer ist mit allen Wassern gewaschen und führt die Torschützenliste der Brandenburgliga mit nun 22 Treffern an. „Es klappt noch ganz gut“, meint der 35-Jährige, der bei Lok Cottbus zu kicken begann, für Energie Cottbus im Dezember 1998 ein Zweitliga-Heimspiel gegen Tennis Borussia Berlin bestritt, später für Altmark Stendal und den VfL Halle kickte, dann in der Regionalliga für den Dresdner SC und den 1. FC Magdeburg in insgesamt 55 Regionalliga-Spielen 15 Tore erzielte sowie über den Süd-Oberligisten VFC Plauen und den sächsischen Landesligisten Einheit Kamenz 2009 nach Laubsdorf wechselte. „Er hat viel Erfahrung mit in die Mannschaft gebracht“, lobt Blau- Gelb-Coach Jürgen Meseck seinen Torjäger und Co-Trainer, der sich schon sehr auf die heutige Pokalpartie gegen die Nulldreier freut. „Das ist der beste Gegner, den wir bekommen konnten, und Gesprächsstoff im ganzen Dorf“, meint Kubis, der jetzt als Hausmeister in der Gebäudewirtschaft tätig ist. „Wir Spieler gehen alle arbeiten und werden am Dienstag extra Urlaub oder ein paar Stunden frei nehmen.“

Übungsleiter Meseck musste deshalb ganz schön umdenken. „Ich war über 20 Jahre beim FC Energie Cottbus tätig, habe dort die A-Jugend in die Bundesliga und die Amateure von der Verbandsliga in die Oberliga geführt“, erzählt Laubsdorfs Trainer über sein früheres Wirken im Lausitzer Klub. „Dann habe ich zwei Jahre pausiert, weil ich eigentlich genug vom Fußball hatte – bis ehemalige Spieler von mir mich vor knapp zwei Jahren nach Laubsdorf holten. Und hier musste ich mich vom Leistungssport zu den Amateuren mächtig umstellen.“ Dreimal in der Woche bitte er seine Mannschaft abends zum Training, „wobei dann auch nicht immer alle Spieler dabei sein können“.

Jürgen Meseck sieht die heutige Pokalpartie daher als den bekannten Kampf David gegen Goliath, „denn Babelsberg hat eine wirklich gute Mannschaft“, erklärt er. „Ich habe sie mir bei ihrem 3:0-Sieg im Pokal in Oranienburg angeguckt. Sie ist sehr spielstark mit Herrem oder Hebisch vorn, Stroh-Engel in der Zentrale und den beiden schnellen Makarenko und Kocer auf den Außenbahnen. Babelsbergs Offensivspiel wird eine ganz harte Nuss für uns. Dietmar Demuths 4-2-3-1-System ist richtig gut.“ Dennoch glaubt der 57-Jährige, der jetzt als Berufsschullehrer in Cottbus arbeitet und erst am Sonntag vom Besuch der Tochter aus der US-Hauptstadt Washington zurückkehrte, an eine Chance seiner Mannschaft. „Sonst brauchten wir ja gar nicht erst aufzulaufen. Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze, und wir sind auch nicht so schlecht. Wir haben auch erfahrene Spieler in unseren Reihen.“

Im Tor beispielsweise André Thoms. Der 30-jährige Keeper trainierte einst beim FC Energie ebenso wie Sven Kubis noch unter Regie Eduard Geyers. Er war Reserve-Torwart der Cottbuser, stand für sie im Oktober 2003 im Zweitliga-Spiel beim Karlsruher SC (1:3) im Kasten und bestritt ansonsten 46 Oberliga-Spiele für Energie II, ehe er 2007 nach Laubsdorf wechselte. „Wir werden selbstbewusst auflaufen“, so Jürgen Meseck. „Unsere Marschroute wird sein, möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben und hoffentlich sogar selbst zu treffen.“ Dabei denkt der Coach vor allem an Kubis. Babelsbergs Schlussmann Marian Unger hat den Stürmer und sein Team bereits beobachtet.

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