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Sport: Historisches Pokalfinale Hohenleipisch erwartet Besucherrekord gegen SVB

Lutz Jakob macht sich nichts vor. „Wenn Babelsberg am Sonntag bei uns nicht gewinnen sollte, müsste der Drittligist beim vier Klassen tiefer spielenden Gegner schon viel falsch machen“, sagt der Vorsitzende des Landesligisten VfB Hohenleipisch 1912, der am morgigen Sonntag um 14 Uhr Gastgeber des SV Babelsberg 03 im Landespokal-Endspiel ist.

Lutz Jakob macht sich nichts vor. „Wenn Babelsberg am Sonntag bei uns nicht gewinnen sollte, müsste der Drittligist beim vier Klassen tiefer spielenden Gegner schon viel falsch machen“, sagt der Vorsitzende des Landesligisten VfB Hohenleipisch 1912, der am morgigen Sonntag um 14 Uhr Gastgeber des SV Babelsberg 03 im Landespokal-Endspiel ist. Und: „Der Einzug ins Pokalfinale ist der größte Erfolg unserer Vereinsgeschichte und hat schon historische Dimensionen.“

2008 stand Hohenleipisch, nahe der Schwarzen Elster gelegen, schon einmal vorm Einzug ins Endspiel, verlor im erstmals erreichten Halbfinale aber 0:3 – gegen den SVB 03; Matthias Rudolph, Julian Prochnow und Almedin Civa, der damals zum Endstand traf, sind auch morgen wieder mit von der Partie. „Da war Babelsberg Regionalligist, diesmal spielen sie eine Klasse höher – man muss schon realistisch sein“, meint Jakob. „Trotzdem ist unsere ganze Mannschaft ganz heiß auf dieses Spiel gegen einen Drittligisten.“

Obwohl Underdog, hofft der derzeitige Tabellendritte der Landesliga-Süd, der die Saison noch auf Platz zwei hinter dem souveränen Spitzenreiter RSV Waltersdorf beenden kann, auf das Wunder. So wie Trainer Henrik Pohlenz und seine Mannen im Verlauf des Spieljahres auch immer mal wieder mit dem Aufstieg in die Brandenburgliga geliebäugelt hatten. „Das bleibt nicht aus, wenn man beständig oben mitmischt“, bekennt Jakob. „Wir hatten das Ziel, unter die ersten drei zu kommen, und das ist ja erreichbar.“ In der nächsten Saison wolle sein Verein erneut oben angreifen. „Und wenn wir 2012 den Sprung schaffen sollten, würde das prima zu unserem dann hundertjährigen Vereinsjubiläum passen.“

Der Mann, der das mit der Mannschaft schaffen will, ist für einen Trainer erstaunlich jung: Hendrik Pohlenz zählt 31 Jahre und trainiert den VfB seit sieben Jahren. Der Coach stammt aus Hohenleipisch und begann als Knirps im Heimatverein zu kicken, ehe er an die Sportschule in Dresden delegiert wurde. „Er ist bei Dynamo Dresden die Nachwuchsschule durchlaufen, zusammen unter anderem mit Tom Starke, dem Bundesliga-Torwart Hoffenheims, und dem früheren Bundesliga-Profi Silvio Schröter“, erzählt Jakob. „Dann musste er aber wegen eines Unfalls seine Fußball-Karriere beenden. Er kam zurück nach Hohenleipisch und hat mit 24 die Mannschaft zu trainieren begonnen.“

Zu den Stützen des Landesligisten gehören neben Mannschaftskapitän Daniel Gutsche vor allem Torjäger Norman Freigang (14 Saisontore), der laut Jakob wegen einer Oberschenkelverletzung für das Pokalfinale aber ausfällt, und der 1,95 Meter große Torsten Schollbach, der als „Sechser“ vor der Abwehr agiert. Am Mittwoch im Halbfinale gegen den FC Schwedt 02 (1:0) „war er unser bester Mann“, meint der VfB-Chef. Für Hohenleipischs Finaleinzug sorgte Robert Hagedorn (52.), der sein Team schon im Viertelfinale gegen den SV Falkensee/Finkenkrug zum 1:0-Sieg geschossen hatte. „Als Mittelfeldspieler schießt er nicht viele Tore, zurzeit aber ganz wichtige“, so Jakob.

Für das morgige Pokalendspiel erwartet der VfB rund 1500 Zuschauer, viel mehr als bei den Punktspielen, zu denen durchschnittlich rund 150 Besucher auf das Sportgelände in der Bahnhofstraße kommen. „Zu Derbys oder Spitzenspielen haben wir 300 Zuschauer, aber dieses Finale stellt ganz andere Anforderungen an uns“, räumt Lutz Jakob ein. Am Donnerstag gab es eine lange Sicherheitskonferenz in Hohenleipisch, das direkt an der Bahnlinie Berlin – Dresden liegt und Haltepunkt der Regionalbahn ist. „Wir nehmen daher an, dass die meisten Babelsberger Fans mit dem Zug kommen“, so Jakob. Rund 500 Meter vom Bahnhof entfernt will Babelsberg 03 morgen den im Vorjahr vom SVB II erkämpften Landespokal erfolgreich verteidigen. Michael Meyer

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