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Auf ihn wird gesetzt. Philipp Galandi (r.) zählt zu den Punktegeranten des UJKC.

© Gerhard Pohl

Hauptrundenabschluss in der Judo-Bundesliga: Der UJKC Potsdam hat es in eigener Hand

Die Judoka des UJKC Potsdam können erstmalig seit 2012 den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft perfekt machen. Das märkische Bundesliga-Derby gegen Asahi Spremberg wird dafür zum Showdown.

Potsdam - Geheimdienstler wären alarmiert gewesen, würden Begriffe wie „Judo“, „Judo-Derby“ und „MBS-Arena“ als verdächtig eingestuft. In den vergangenen Tagen wären sie wegen ihrer hohen Frequenz im digitalen Verkehr garantiert aufgefallen. 80 Judo-Vereine gibt es im Land Brandenburg, alle sind sie vom UJKC Potsdam angeschrieben und zum märkischen Bundesliga-Derby gegen Asahi Spremberg für den morgigen Samstag in die MBS-Arena (Beginn um 18 Uhr) eingeladen worden. „Die Halle wird voll“, prophezeit UJKC-Teamtrainer Christopher Schwarzer voller Vorfreude. „Sehr interessiert“ hätten die Empfänger auf die Rundmail reagiert.

UJKC ist heiß auf Endrunde und Revanche gegen Spremberg

Für die Kämpfer des UJKC wird es der Showdown der Bundesliga-Vorrunde. „Für uns geht es um sehr viel“, verheißt Schwarzer: Zum ersten Mal nach dem Gewinn der Bronzemedaille 2012 haben die Potsdamer die Chance, in die Finalrunde der besten vier deutschen Judoteams einzuziehen. Aktuell belegen sie hinter dem bereits feststehenden Staffelsieger SUA Witten in der Gruppe Nord den zweiten Platz, der der Einzug ins „Final Four“ bedeutet. Um diesen gegen Serienmeister Hamburger JT zu verteidigen, „müssen wir gewinnen“, beschreibt Schwarzer die Mission. „Dann gibt es keinen Zweifel“, fügt er hinzu. Bei einem Unentschieden sind die Potsdamer vom Ausgang des Kampfes der Hamburger abhängig, die beim Tabellenletzten TSV Bayer Leverkusen antreten. Dort gehen die Akteure bereits zwei Stunden eher als in Potsdam auf die Matte, sodass der Ergebnisdienst bereits die Kunde vom Kampfausgang der Hamburger in die MBS-Arena übermittelt.

Aber daran möchte Schwarzer gar nicht denken, vielmehr vertraut er auf den Kampf- und Siegeswillen seiner Schützlinge. „Die Jungs sind sehr heiß und brennen zudem auf Wiedergutmachung“, sagt er. Denn vor Jahresfrist verloren die Potsdamer ihren – damals gleichfalls letzten – Saisonkampf gegen Asahi Spremberg mit 6:8. Als Gruppendritter verpasste der UJKC vor einem Jahr den Finaleinzug, diesmal will er es besser machen. Schon zu Saisonbeginn definierten die Potsdamer den Staffelsieg als Ziel, mussten aber in den ersten Kämpfen einige Dämpfer hinnehmen. War das Unentschieden (7:7) zum Ligastart gegen den Hamburger JT ein Ausrufezeichen, sorgten die knappe Niederlage gegen Witten (6:8) und das Remis gegen Leverkusen (7:7) für Enttäuschung. So wurden die Siege gegen JT Hannover (9:5), gegen Hertha Walheim (9:5) vor drei Wochen und vor 14 Tagen gegen den JC 66 Bottrop (8:6) zur Pflicht.

Judo made in Potsdam, aber auch made in Japan

Vor allem einer machte beim Heimkampf gegen Walheim Mut: Der Japaner Tatsuto Shima. Der 28-Jährige (66kg) gewann seine beiden Kämpfe eindrucksvoll – nach etwas mehr als einer Minute ging er als Sieger von der Matte. Das habe Spaß gemacht, meinte er gegenüber Teamchef Schwarzer und fragte, ob er noch mal kämpfen dürfe. „Da hatte sich meine Frage erübrigt, ob er noch einmal für uns antreten will“, erzählt Schwarzer. Und so kann sich das Publikum am morgigen Samstag erneut auf Shima freuen, der in der Schweiz als Judo-Trainer arbeitet. Er ist somit der zweite Kämpfer aus dem Judo-Mutterland in Diensten des UJKC, nachdem Takafumi Kitahara seit voriger Saison für die Potsdamer auf die Matte geht – und nun seinen Landsmann für die Bundesliga aus den Alpen an die Havel gelotst hat.

Neben den japanischen Kampfkünsten setzt Schwarzer im Vorrunden-Showdown auf „Judo made in Potsdam“ und geht damit weiter konsequent den Weg, Athleten aus den eigenen Reihen und dem UJKC-Nachwuchs einzusetzen. So sollen unter anderem die Lokalmatadoren Martin Setz, Philipp Galandi, Tim Schmidt und Yvo Witassek das Ticket für die Finalrunde am 19. Oktober in Esslingen sichern. Den Gästen von Asahi Spremberg ist der Klassenerhalt fast sicher. Sie liegen einen Punkt vor dem Gruppenletzten Leverkusen, der im Fernduell gegen Hamburg gewinnen müsste, um Asahi noch einmal zu gefährden. Spannung also in jeglicher Hinsicht in der vermutlich vollen MBS-Arena.

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