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Vom Publikumsliebling zur erfolgreichen Trainer. Der ehemalige Nulldrei-Kicker Hendryk „Henne“ Lau schaffte mit den von ihm trainierten A-Junioren des SV Babelsberg 03 den Aufstieg in die Regionalliga.

© Jan Kuppert

Sport: Halbe Männer

Trainer Hendryk „Henne“ Lau will mit den A-Junioren des SV Babelsberg 03 die Klasse halten

Herr Lau, Sie trainieren die A-Jugend des SV Babelsberg 03 jetzt in der zweiten Saison und konnten mit Ihrem Team am vergangenen Sonntag den Aufstieg in die Regionalliga der A-Jugend perfekt machen. War mit einem solchen Erfolg zu Saisonbeginn zu rechnen?

Nicht unbedingt. Wir hatten einen Platz unter den besten vier Mannschaften angestrebt. Als wir uns allerdings zur Winterpause als Team richtig gefunden hatten und sahen, dass es bestens läuft, wollten wir den Aufstieg. Im Männerbereich ist so etwas als Trainer mitunter ein wenig leichter, wenn man die Mannschaft schon längere Zeit kennt. Aber die Jungs haben super mitgezogen und den Aufstieg auch verdient.

Die A-Junioren setzen sich aus Spielern der Jahrgänge 1992/’93 zusammen. Stammen die allesamt aus Babelsberg?

Nein, aber zum großen Teil. Ich trainiere zwei Jungs aus Berlin, zwei aus dem nördlichen Brandenburger Raum – ansonsten stammen meine Fußballer aus Potsdam und der Umgebung. Viermal pro Woche wird trainiert, das ist recht anspruchsvoll.

Die Trainingsbedingungen auch?

Trainingsbedingungen? Ich kenne keine. Ich muss mit 23 Mann auf der Hälfte eines Kunstrasenplatzes auf der Sandscholle klarkommen. Das ist nicht die Schuld des Vereins, bei dem fühlen wir uns bestens aufgehoben. Aber so sind die Umstände nun einmal. Umso höher ist unser Erfolg aber auch zu anzurechnen. Wenn ich sehe, dass ich unter diesen Bedingungen immer eine Trainingsbeteiligung von 95 Prozent habe, kann ich als Coach schon sehr stolz auf meine Jungs sein. Schließlich sind das auch schon halbe Männer mit all ihren Eigenheiten. Aber da halten alle zusammen.

Es ist aber letztlich nicht nur die A-Jugend, die mit dem Aufstieg die gute Nachwuchsarbeit des SVB 03 unterstreicht ...

Nein, auf keinen Fall. Für uns lief die Saison wirklich bestens. Wir sind aufgestiegen, wurden Pokalsieger und Landesmeister und lagen obendrein in der Fairplaywertung vorn. Aber auch unsere B-Jugend, die von Matthias Rudolph und Ricardo Brademann trainiert wird, hat bis zum Schluss um die Meisterschaft gespielt und wurde am Ende Zweiter. Von denen habe ich zehn Spieler mit hochgenommen und sieben oder acht schaffen es locker in die erste Formation. Da haben die Trainer wirklich ganze Arbeit geleistet. Und schließlich ist auch die C-Jugend nicht zu vergessen, die in diesem Jahr Landesmeister wurde.

Dennoch hat es in diesem Jahr kein Spieler aus dem eigenen Verein geschafft, in die von Trainer Dietmar Demuth aufgestellte Drittligamannschaft zu stoßen.

Dann hat es eben noch nicht gereicht. Solche Dinge sind allein die Entscheidung des Trainers. Er wird seine eigenen Vorstellungen haben, wie er welche Position besetzt. Und wenn das Potenzial nicht da ist, muss er halt so entscheiden. Meine Spieler müssen sich erst einmal für die zweite Männermannschaft empfehlen. Der Männerzweikampf fehlt denen noch, dort weht ein anderer Wind.

Vorerst gilt das Interesse aber der Regionalliga. Hatten einige Spieler ein bisschen Bedenken vor der Höhenluft?

Ja, das gab es. Aber ich habe gesagt: Jungs, ihr wollt doch alle mal groß rauskommen. Und da bringen Spiele gegen Neuruppin oder Blankenfelde ohne Zuschauer herzlich wenig. Nun warten andere Brocken wie etwa Magdeburg, Jena, RB Leipzig oder Tennis Borussia auf uns. Da wird in Stadien gespielt, da gibts noch mehr Anerkennung. Und nun sind sie auch alle heiß auf die neue Aufgabe. Ich mache jedenfalls drei Kreuze, wenn ich am Saisonende in der Tabelle drei Kreuze hinter uns machen kann.

Der SV Babelsberg 03 befindet sich derzeit in einer Aufbruch- und Umbruchphase. Wie wirkt sich das auf den Nachwuchs aus?

Wir sind ein gewichtiger Teil des Ganzen. Wenn ich sehe, dass zu unserem Aufstiegsspiel rund 400 Fans kamen, ist das einmalig. Wir sind ein Sympathieträger und haben zum guten Image des Vereins beigetragen. Aber wir dürfen eben auch nicht vergessen, dass das Nonplusultra die erste Mannschaft ist. Und hinter der steht unser Nachwuchs natürlich geschlossen.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

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