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Treffsicher. Denise Simon (r.) war vorige Saison beste FSV-Torschützin.

© Benjamin Feller

FSV Babelsberg 74 im DFB-Pokal: Noch mehr Stärke nach dem Ärger

Dass ihnen die Teilnahme an der Regionalliga-Aufstiegsrunde verwehrt worden war, ließ die Fußballerinnen des FSV Babelsberg 74 hadern. Doch nun greifen sie wieder an. Zunächst im nationalen DFB-Pokal. Und Turbine Potsdam testet derweil gegen Männer. 

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Inzwischen haben sie sich als zweitstärkste Brandenburger Kraft etabliert. Die Frauen des FSV Babelsberg 74 prägen hinter dem Bundesligisten Turbine Potsdam maßgeblich das weibliche Fußballgeschehen in der Mark und dürfen dadurch auch dieses Jahr wieder auf der nationalen Bühne ihre Visitenkarte abgeben. Am Samstag treten die Babelsbergerinnen als amtierender Landespokalsieger daheim in der ersten Runde des DFB-Pokals an. Kontrahent auf dem Sportplatz an der Rudolf-Breitscheid-Straße ist der Walddörfer SV aus Hamburg, der Anpfiff erfolgt um 15 Uhr. „Bei der Auslosung hatten wir uns einen etwas namhafteren Gegner gewünscht“, sagt 74-Trainer Ivo Ziemann. „Aber als wir uns dann mit unserem Los beschäftigt haben, war schnell klar: Das ist eine sehr tolle Herausforderung.“

In den vergangenen beiden Jahren wurde das Hamburger Team jeweils Vizemeister in der Regionalliga Nord, stand also an der Schwelle zur 2. Bundesliga. Der FSV Babelsberg 74 wiederum hatte zuletzt die Rückkehr in die Nordost-Regionalliga vor Augen, doch machte der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) den Hoffnungen einen Strich durch die Rechnung. Der NOFV verweigerte dem Brandenburger Landesmeister die Teilnahme an der Aufstiegsrunde. Begründet wurde das – aus Vereinssicht fadenscheinig – mit mangelnder Nachwuchsarbeit. „Eine B-Jugend hatten wir wie gefordert und die D-Mädchen waren schon im Aufbau“, erklärt Ziemann, dessen Club auch nach einem Widerspruch ausgeschlossen blieb.

Team der Vorjahressaison ist "komplett zusammen geblieben"

Daher müssen die FSV-Frauen diese Saison weiter in der hiesigen Landesliga kicken, die sie in der jüngeren Vergangenheit überaus deutlich dominiert hatten. „Es war Ärger zu spüren, auch ein bisschen Traurigkeit, weil wir nicht die Chance bekommen haben, uns für eine höhere Liga zu beweisen“, sagt der Coach. Seine anfänglichen Befürchtungen, Leistungsträgerinnen könnten weggehen, um etwa bei Berliner Regionalligisten zu spielen, bewahrheiteten sich jedoch nicht. „Wir sind als Team komplett zusammen geblieben.“ Das spreche für die Mannschaft als auch für den Verein, „in dem sich die Frauen akzeptiert und geschätzt fühlen“, so Ziemann. Er hofft, dass der am Ende voriger Saison entstandene Groll gegen den Verband nunmehr eine Trotzreaktion bewirkt, „dass wir als Einheit gestärkt daraus hervorgehen“.

Nach knapp fünf Wochen Vorbereitung hat Ivo Ziemann jedenfalls ein gutes Gefühl. Schon für das DFB-Pokalmatch. Bei der vierten Teilnahme am nationalen Cup-Wettbewerb soll der dritte Vorstoß in die zweite Runde gelingen. „Das wird schwer, aber wir haben ganz sicher eine Chance“, meint der Trainer. Über den weiteren Saisonverlauf und einen möglichen Aufstieg möchte er aktuell noch nicht nachdenken. Allerdings ist eine Sache bereits geklärt: Die B- und D-Juniorinnen-Teams stehen. 

+++ Turbine testet bei Kreisklasse-Männern in Borkheide +++

In der ersten DFB-Pokalrunde hat Turbine Potsdam ein Freilos – wie auch die anderen 14 besten deutschen Frauenfußballmannschaften der vergangenen Saison. Untätig sind die Turbinen allerdings nicht, denn für sie geht es allmählich auf die Zielgerade der Saisonvorbereitung. Zwei Wochen vor dem Bundesligastart beim 1. FFC Frankfurt setzt die Mannschaft von Trainer Matthias Rudolph am Sonntag ihre Testspielserie fort – dann kickt der Frauen-Erstligist auswärts gegen die Kreisklasse-Männer des Borkheider SV 90 (Beginn: 15 Uhr). Bisher gewannen die Potsdamerinnen all ihre fünf Vorbereitungspartien. Weitere Tests folgen am Mittwoch in Berlin gegen das U15-Jungen-Team von Hertha BSC sowie am 10. August im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion gegen den tschechischen Meister Sparta Prag.

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