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Coach Matthias Rudolph hat kein Verständnis für die Entscheidungen von Lara Prasnikar und Caroline Siems. 

© imago/foto2press

Frust bei Turbine: Potsdamer Club ärgert sich über Abgänge

Der Plan von Turbine-Trainer Matthias Rudolph, ein Perspektivteam über Jahre hinweg aufzubauen, ist bereits wieder mit den Abgängen von drei Leistungsträgerinnen durchkreuzt. In zwei Fällen findet Rudolph klare Worte. 

Potsdam - Wieder einmal fahnden die Verantwortlichen von Turbine Potsdam nach Ersatz für abwandernde Top-Spielerinnen. Nach den Abgängen von drei Leistungsträgerinnen herrscht Enttäuschung im Lager des Frauenfußball-Bundesligisten. Kapitänin Sarah Zadrazil, Torjägerin Lara Prasnikar und Eigengewächs Caroline Siems werden die vorliegenden Vertragsangebote ab dem Sommer nicht annehmen. „Wir haben bei allen drei Spielerinnen versucht, ihre Vertragsforderungen zu erfüllen“, sagte Trainer Matthias Rudolph: „Am Ende haben sie sich aber für andere Clubs entschieden.“

Für das Konzept von Rudolph ist der erneute Aderlass nach den vorangegangenen Verlusten von Svenja Huth und Felicitas Rauch (Wolfsburg), Wibke Meister (Sporting Lissabon), Lisa Schmitz und Lena Petermann (beide Montpellier) sowie Amanda Ilestedt (München) ein erneuter Rückschlag. Eigentlich wollte er mit dem neuzusammengestellten Kader ein Perspektivteam aufbauen. Doch nun muss der Chefcoach abermals nach adäquatem Ersatz suchen. „Natürlich wird es nicht einfach, die drei Abgänge zu ersetzen. Aber vor dieser Herausforderung stehen wir bei Turbine Potsdam ja eigentlich in jedem Jahr“, bemerkte Rudolph.

Kritik an Prasnikar und Siems

Vor allem für die Abgänge von Prasnikar (21) und Siems (20) findet der Turbine-Trainer klare Worte: „Lara wurde von uns aufgebaut und hat jetzt gerade einmal eine erfolgreiche Saison gespielt. Da hätten wir uns aus Dankbarkeit gewünscht, dass sie noch ein, zwei Jahre geblieben wäre, um weiter zu reifen.“ Zwar ist die Slowenin mit 15 Treffern bis zur aktuellen Unterbrechung der Saison zweitbeste Torschützin der Bundesliga, doch stand sie in den ersten Jahren bei Turbine deutlich hinter Topangreiferin Huth zurück. Erst nach deren Wechsel nach Wolfsburg rückte Prasnikar ins Rampenlicht.

Abwehrspielerin Siems ist seit 2015 im Nachwuchs von Turbine. „Sie wurde von uns ausgebildet und nach anderthalb Jahren mit einer schweren Verletzung zurück auf ihren jetzigen Leistungsstand gebracht. Auch sie hätte bei uns durchaus die Möglichkeit besessen, sich weiterhin zu entwickeln“, sagte Rudolph.

Bei der österreichischen Nationalspielerin Zadrazil sind die Wechselgedanken noch am ehesten nachzuvollziehen. Mit 27 Jahren könnte die defensive Mittelfeldspielerin nach vier Spielzeiten in Potsdam noch mal einen gut dotierten Vertrag, etwa in England, ins Auge gefasst haben. Ob und wie die derzeit wegen der Coronakrise pausierende Frauen-Bundesliga die Saison noch abschließen kann, ist derzeit fraglich. dpa

Michael Lachmann

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