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Erneuter Rückschlag. Wieder bremst eine Krankheit Johannes Hintze aus.

© Michael Kappeler/dpa

Ex-Potsdamer Johannes Hintze: Zwangspause und kein Karriereende

Vor gut einem Jahr wechselte das herausragende Schwimmtalent Johannes Hintze aus Potsdam nach Heidelberg. Auch nach seinem Abgang ist der 19-Jährige noch intensives Thema am Luftschiffhafen. Sein Management dementiert Gerüchte.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Johannes Hintze hatte sich den Ruf als eines der größten deutschen Schwimmtalente der jüngeren Vergangenheit erarbeitet – in Potsdam. Nach Querelen am Luftschiffhafen war der 19-Jährige vor gut einem Jahr an den Bundesstützpunkt Heidelberg gewechselt. Doch seine Person beschäftigt immer noch die Potsdamer Sportszene. Mit Erstaunen wird derzeit über ein Gerücht spekuliert: Hintze, der 2016 in Rio mit frischen 17 Jahren Deutschlands jüngster Olympiaschwimmer seit 1976 war, soll angeblich seine Karriere beendet haben.

Das kann die Heidelberger Agentur Albus, von der sich der aus Brandenburg an der Havel stammende Athlet seit Längerem managen lässt, nicht bestätigen. Wenngleich auf PNN-Anfrage mitgeteilt wurde, dass Johannes Hintze eine Zwangspause einlegen muss. Vor einigen Wochen wurde bei ihm das Pfeiffersche Drüsenfieber diagnostiziert, woraufhin er sich nun in medizinischer Betreuung befinde. „In dieser Saison wird er mit Sicherheit nicht mehr in die Wettkampfsaison einsteigen“, erklärte seine Managerin Claudia Lindner. „Wenn der Heilungsprozess optimal verläuft – dann besteht die Hoffnung, dass er in dieser Saison wieder voll ins Training einsteigen kann. Aktuell bereitet Johannes sich intensiv auf das Abitur vor.“

Hintze sei "dankbar" für die Ermöglichung des Standortwechsels

Dieses an Potsdams Sportschule zu erlangen und dort weiter an seiner schwimmerischen Entwicklung zu feilen, dagegen hatte sich Johannes Hintze Anfang 2018 entschieden. Vorausgegangen waren Streitigkeiten zwischen Trainern. Es wurde wegen persönlicher Dissonanzen gegen den jetzt leitenden Bundesstützpunktcoach Jörg Hoffmann rebelliert. Personelle Veränderungen lösten den Konflikt. Doch angesichts des Umbruchs, unter anderem ging es für seinen Vertrauenstrainer Norbert Warnatzsch nicht mehr am Luftschiffhafen weiter, schloss sich Hintze lieber der Heidelberger Trainingsgruppe von Michael Spikermann an. Warnatzsch, der inzwischen in Magdeburg am Beckenrand steht, arbeitet eng mit Spikermann zusammen. Auch drei weitere Potsdamer Top-Talente (Isabel Gose, Josha Salchow und Wassili Kuhn) wechselten nach Heidelberg. Hintze, Gose und Salchow qualifizierten sich voriges Jahr für die Europameisterschaft in Glasgow.

Rückblickend sei Johannes Hintze „dankbar“, dass er „sehr herzlich“ in der Neckarstadt aufgenommen worden sei und ihm ermöglicht worden war, den Schritt sportlich und schulisch umzusetzen, teilte die Albus-Agentur mit. Bleibt abzuwarten, wie es für den Lagenspezialisten künftig weitergeht. Vielfach wurde ihm eine große Perspektive attestiert. Seine Olympiateilnahme in frühen Jahren, der Titel des Junioren-Weltmeisters 2017 und die Flut an gebrochenen nationalen Altersklassenrekorden – 50 hält er aktuell – nährten die Hoffnungen auf eine glanzvolle Karriere. Doch schon mehrfach bremsten Johannes Hintze Verletzungen oder Krankheiten aus. Nun hat es ihn wieder erwischt.

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