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Sport: Comeback im Rekordfeld

Die 23. Preußische Meile feierte eine Siegerin aus Kenia und so viele Teilnehmer wie noch nie

Jürgen Bruns hatte noch einmal eine Reminiszenz initiiert. In Erinnerung an die Anfänge der Preußischen Meile, deren ersten Auflagen Bruns als Gründungsvater des Potsdamer Citylaufes zu Beginn der 1990er-Jahre veranstaltete, hatte der einstige Trainer die kenianische Läuferin Magdaline Chemjor am vergangenen Freitag nach Potsdam gelotst. Die 36-jährige Afrikanerin erinnerte etwas an die Zeiten, als die Preußische Meile als internationaler Citylauf Starter mit Weltklasseformat nach Potsdam lockte.

Weltklasse-Niveau hat Magdaline Chemjor zwar nicht mehr, aber für den Sieg bei der 23. Auflage des Sparkassenlaufes reichte es. Sie gewann über die 7,532 Kilometer in 27:48 Minuten mit anderthalb Minuten Vorsprung vor Jördis Krüger vom KSC Strausberg und Alexandra Latocha (30:27, TSV Falkensee).

Während Jürgen Bruns am Freitagabend mit Wehmut zurückblickte, sind die Veranstalter des Citylaufes vom Potsdamer Laufclub mit der Gegenwart absolut zufrieden. Als Volkslauf für die Region hat er sich etabliert – mit insgesamt 1 832 Teilnehmern feierte die Preußische Meile bei ihrer 23. Auflage eine Rekordbeteiligung. Für Schulen ist der Lauf ein sportliches Highlight kurz vor Schuljahresende. Noch am Veranstaltungstag registrierte PLC-Geschäftsführerin Katje Schmidt zahlreiche Nachmeldungen bei den Schüler-Läufen, sodass sie Sorge hatte, dass am Ende die Finisher-Shirts – als begehrte Trophäe unter den Schülern – nicht ausreichen.

Zuweilen zu einer regelrechten Akustikschlacht geraten die Schülerläufe am Streckenrand, wenn engagierte Eltern ihre Sprösslinge lautstark durch die Laufgasse antreiben, als ginge es um einen olympischen Podestplatz. Nur gut, dass es gleich in Zielnähe auf der Brandenburger Straße diverse Eisdielen gibt, wo sich die Kids für ihren sportlichen Einsatz belohnen und so manch Elternteil das erhitze Gemüt abkühlen konnte.

Quasi seinen Potsdamer Lauf-Grand- Slam erfolgreich zu Ende gebracht hat Stephan Hendtke. Nach seinen Siegen beim Havelufer-Lauf, beim rbb-Drittelmarathon und beim Schlösserlauf gewann der 23-Jährige vom SC Potsdam erstmals auch die Preußische Meile (23:19 min). „Ich mag solche Stadtkurse“, meinte Hendtke nach dem Rennen, das er ab der zweiten von vier Runden durch die Potsdamer Innenstadt als Sololauf gestaltete. Nur Tom Thurley vom Caputher SV konnte ihm in der ersten Runde folgen – am Ende hatte Hendtke rund eine Minute Vorsprung. Dritter wurde Jürgen Rodenbeck (25:33, Garbsener SV). Für Hendtke war der Lauf ein weiterer erfolgreicher Belastungstest, nachdem der ehemalige Deutsche A-Jugendmeister über 1500 Meter nach einer Reihe von Verletzungen wieder zu alter Leistungsstärke zurückfinden will.

Ein Comeback war der Potsdam-Start auch für Magdaline Chemjor: Bereits 2006 hatte sie die Preußische Meile gewonnen und ist daher mit guten Erinnerungen zurückgekommen. „Es war wieder sehr schön, die Zuschauer waren klasse“, sagte sie. Peter Könnicke

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