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Mit aller Kraft dagegen. Potsdams Robin Huntz (l.) stemmt sich gegen Füchse-Nationalspieler Paul Drux.

© Julius Frick

Blitzturnier des VfL Potsdam: Harter Wettkampf mitten in der Trainingsphase

Beim eigenen Turnier gegen die Füchse Berlin und Empor Rostock zeigten die Drittliga-Handballer des VfL Potsdam vor allem eine starke Defensive. Bis zum Saisonstart muss nun noch stärker am Offensivspiel gearbeitet werden.

Potsdam - Velimir Petkovic war voll des Lobes. „Ich habe richtig Respekt bekommen“, sagte der Trainer vom Handball-Bundesligisten Füchse Berlin kurz nach der letzten Sirene des Blitzturniers in der MBS-Arena. Während die Füchse-Profis sich zur Siegerehrung aufreihten, um den silberfarbenen Gewinnerpokal in Empfang zu nehmen, lobte Petkovic die Gegner: „Die haben guten, disziplinierten Handball gespielt.“ 

Und das war nicht nur eine Schmeichelei für den HC Empor Rostock und den VfL Potsdam. Die beiden Drittligisten hatten sich am vergangenen Dienstagabend vor 1131 Zuschauern gegen die Füchse tapfer zur Wehr gesetzt, auch wenn sie letztlich in den jeweils 30 Minuten deutlich unterlegen waren. 10:16 verlor der VfL gegen den Europacupstarter, mit 10:20 hatten die Rostocker das Nachsehen. 

Erfolg gegen Liga-Kontrahent Rostock gibt Selbstvertrauen

Das Spiel der beiden Drittligisten, die nach dem verpassten Aufstieg der Rostocker in die zweite Liga auch kommende Saison aufeinandertreffen, gewannen die Potsdamer Gastgeber mit 10:9. „Jeder Sieg in der Vorbereitung ist gut fürs Selbstbewusstsein“, kommentierte VfL-Trainer Daniel Deutsch den Erfolg gegen den Liga-Konkurrenten. Die Worte von Potsdams Rechtsaußen Moritz Ende bestätigten das. „Wir haben gezeigt, dass wir gegen eine sehr gute Drittliga-Mannschaft gewinnen können“, so der 19-Jährige. 

Drei Wochen nach dem Trainingsstart zeigte der VfL, woran er bislang gearbeitet hat: an der Abwehrarbeit. „Sehr zufrieden“ sei er mit der Leistung der 5:1-Formation gewesen, so Trainer Deutsch. In der Tat: Im Spiel gegen die Füchse erzielte der VfL fast alle seine zehn Tore nach Ballgewinn durch eine gute Defensive und anschließend schnelle Konter. Aus dem offensiven Positionsspiel heraus gelangen hingegen kaum Treffer. „Der ist so schnell und beweglich“, erklärte Moritz Ende seine Fehlversuche von Rechtsaußen mit der Leistung von keinem geringeren als Nationaltorhüter Silvio Heinevetter im Füchse-Tor. „Der fischt dir einfach jeden Ball weg“, so Ende. Stark im Abschluss zeigte sich indes sein Mannschaftskollege Levi Schwark. Der Allrounder war mit fünf Turniertreffern erfolgreichster VfL-Schütze. „Er hat bereits in der vergangenen Saison gute Leistungen gezeigt und auch jetzt im Turnier seine guten Eindrücke im Training bestätigt“, lobte Deutsch den 20-Jährigen.

Neuzugang Norman Flödl möchte vorangehen

In der verbleibenden Zeit bis zum Saisonstart Ende August werden die Trainingsschwerpunkte verstärkt im Angriffsspiel liegen. „Da hatten wir noch Defizite“, räumte Deutsch ein, wobei seine Spieler rein körperlich gegen die Berliner Hünen einen schweren Stand hatten. „Da musst du schon 100 Kilo und mehr an Masse mitbringen“, so VfL-Kampfmaschine Robin Huntz. 

Aufgrund der wenigen personellen Veränderungen zeigte sich die Potsdamer Mannschaft bereits gut eingespielt. Neuzugang Norman Flödl wirkte gut integriert, vor allem seine Führungsrolle als erfahrener Spieler ließ der 30-Jährige bereits gut erkennen, indem er immer wieder das Gespräch mit seinen Mitspielern suchte. „Zu viel reden darf man aber auch nicht“, sagte er, vielmehr müssen es Aktionen im Spiel sein, durch welche er Vorangehen demonstriert. „Das muss ich vor allem im Angriff noch besser machen“, meinte der Kreisläufer selbstkritisch. Gelegenheit dazu hat er am kommenden Wochenende bei einem gutklassig besetzten Turnier beim Drittliga-Konkurrenten Oranienburger HC.

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