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Sport: „Auftrag Jugendarbeit“

RCP-Chef Jungkamp zur Mission des Standorts

Herr Jungkamp, Potsdam kann auf viel Tradition und große Triumphe im Rudern verweisen. In diesem Jahr sind drei Athleten aus Brandenburgs Landeshauptstadt bei der WM am Start. Wie beurteilen Sie diese Bilanz?

Der Ruder-Standort Potsdam war mal der erfolgreichste der Welt und sicherlich war er in seiner langen Geschichte auch zahlenmäßig stärker bei Großereignissen vertreten als gegenwärtig. Trotzdem ist es ein toller Erfolg, dass wir mit einem Trio in Frankreich vertreten sind. Die Athleten und Trainer haben gute Arbeit geleistet.

Wie Sie selbst ansprechen: Die glorreichen Tage liegen schon etwas zurück. Welche Gründe sehen Sie dafür?

Das ist kein Potsdam-spezifisches Problem, sondern eine allgemeine Entwicklung im deutschen Sport. Andere Nationen investieren stark in ihre Förderung, während es hierzulande nicht immer optimal in dieser Hinsicht läuft. Was man aber unbedingt festhalten muss: Wir haben in Potsdam gute Voraussetzungen, gute Strukturen – und wir haben Erfolg! Das lässt sich 2015 zum Beispiel an unserer hervorragenden Bilanz bei der Deutschen Jugendmeisterschaft belegen. Und bei der Junioren-WM in Rio gewannen Isabelle Hübener und Janina Arndt Gold im Achter und David Junge Silber im Doppelzweier – das ist doch viel wert.

Es sind ja auch genau diese Nachwuchserfolge, an denen sich die Potsdamer Verantwortlichen nunmehr messen lassen müssen. Denn: Seit einigen Jahren ist man nur noch ein Bundesnachwuchsstützpunkt und kein Leistungszentrum der Erwachsenen.

Deshalb steht für uns auch die Jugendarbeit an oberster Stelle. Das ist unser Auftrag, den wir bislang gut erfüllen, wie die Ergebnisse zeigen. Für die Zukunft stimmt das zuversichtlich. Momentan laufen zu den Stützpunktstrukturen aber bereits Gespräche, die 2016 abgeschlossen werden sollen. Hintergrund ist die Einführung eines großen Bundeleistungszentrums Berlin-Brandenburg, um Synergien zu erreichen.

Sie haben den RCP-Vereinsvorsitz von Ikone und Trainerin Kathrin Boron übernommen, die Potsdam verlässt. Wie fällt ein solcher Verlust ins Gewicht?

Der wiegt schwer, denn Kathrin steht als Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin wie kaum eine andere für den Rudersport in Potsdam. Sie hat aber von Anfang an zugesichert, dass sie auch weiterhin mit dem Verein eng verbunden bleiben wird und gerne auch mit Rat zur Seite steht.

Was stellen Sie sich nun persönlich für Ziele als Vereinsvorsitzender?

Wir – das gesamte Präsidium – werden verstärkt auf Sponsorensuche gehen, um für die Sportler und Trainer einen besseren organisatorischen und finanziellen Rahmen zu schaffen. Nur so sind Top-Leistungen möglich.

Das Gespräch führte Tobias Gutsche

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