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Geflüchtete werden im Versorgungszelt auf dem Campus der Stadtverwaltung versorgt.

© Andreas Klaer

Zustrom aus der Ukraine lässt stark nach: Kaum mehr neue Kriegsflüchtlinge in Potsdam

Einige Geflüchtete sind bereits wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Unterdessen sucht die Stadtverwaltung Wohnraum und kündigt Änderungen bei der humanitären Versorgung an.

Potsdam - Der große Druck auf die Stadt durch den Zustrom an Geflüchteten aus den ukrainischen Kriegsgebieten lässt stark nach. Sozialdezernentin Brigitte Meier (SPD) sagte am Mittwochabend im Hauptausschuss, derzeit kämen kaum neue Flüchtlinge in Potsdam an. Erste Menschen würden dagegen bereits in ihre ukrainische Heimat zurückkehren.

Seit Kriegsbeginn Ende Februar haben laut Meier schon mehr als 2800 Flüchtlinge in der Ausländerbehörde vorgesprochen. Das sind rund 1000 Menschen mehr, als Potsdam nach dem bundesweit gültigen Königsteiner Schlüssel eigentlich aufnehmen müsste – ein Phänomen, das überall in der Region Berlin-Brandenburg zu beobachten ist, auch wegen der Grenznähe zu Polen.

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Stadt will Puffer für mehr Wohnraum schaffen

Meier sagte, es würden weiterhin immer mehr Flüchtlinge aus Hotels und Pensionen ausziehen müssen, die im Winter für die kurzfristige Belegung durch die Stadtverwaltung noch zur Verfügung standen. Diesen Geflüchteten rate sie, sich bei der zentralen Ausländerbehörde des Landes in Eisenhüttenstadt zu melden – auch wenn das nicht in allen Fällen erfolgreich sei, räumte sie ein. Derzeit versuche man überdies, Puffer für mehr Wohnraum zu schaffen. So werde die Orangerie der Biosphäre noch bis in den Juni hinein als Notlager dienen, sagte die Dezernentin. Möglich sei es auch, Wohnungsverbünde enger zu belegen. Bekanntermaßen gilt der Wohnungsmarkt in Potsdam als leergefegt.

Potsdams Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD).
Potsdams Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD).

© Andreas Klaer

Nach Angaben Meiers sind mittlerweile rund 1650 Auszahlungen nach den Asylgesetzen erfolgt. Unter den mehr als 2800 Menschen seien circa 720 Kinder zwischen null und zwölf Jahren. Zudem seien mehr als 260 Schuleingangsuntersuchungen vorgenommen worden – insgesamt gehe man von mehr als 700 zusätzlichen Schülern aus, hieß es weiter.

Langsam herunterfahren wird die Stadt laut Meier die Versorgung von Flüchtlingen mit Lunchpaketen – was unter anderem an einem Versorgungszelt am Bassinplatz organisiert wird. Das sei möglich, weil die Menschen nun Sozialleistungen beziehen würden. Zugleich kündigte Meier an, dass die deutlich überlastete Ausländerbehörde nun zehn zusätzliche Mitarbeiter erhalten werde.

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