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Norbert Müller (Die Linke) wurde am 5. September 2020 als Spitzenkandidat seiner Partei im Wahlkreis 61 für die Bundestagswahl 2021 nominiert. 

© Andreas Klaer

Wahlkreis der Promis: Norbert Müller wartet auf seine Kontrahenten

Die Linke schickt im Wahlkreis 61 Norbert Müller ins Rennen. Seine Kontrahenten sind namhaft. Allen voran der Kanzlerkandidat der SPD: Olaf Scholz.

Potsdam - Mit Norbert Müller von den Linken steht seit dem Wochenende der erste Bundestagskandidat im Potsdamer Promi-Wahlkreis 61 fest. Bei einer Parteiversammlung am Samstag – coronabedingt im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion – setzte sich der 34-Jährige deutlich gegen seine Kontrahenten Ronald Pienky und Stefan Roth durch. Müller erhielt 57,5 Prozent der knapp 160 abgegebenen Voten.

Scholz versucht die Potsdamer SPD-Basis für sich einzunehmen

Bei der Bundestagswahl 2021 trifft der Vertreter des linken Flügels seiner Partei wahrscheinlich auf prominente politische Gegner. Am 30. Oktober sollen Delegierte der SPD-Unterbezirke Potsdam, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming auf einer Wahlkreiskonferenz in Ludwigsfelde den Vizekanzler und Wahl-Potsdamer Olaf Scholz zum Direktkandidaten für den Wahlkreis 61 küren. Der 62-Jährige hat vier innerparteiliche Kontrahenten, die jedoch überregional unbekannt sind. Gleichwohl wird Scholz’ Ergebnis als Gradmesser dafür gelten, mit welcher Unterstützung der hiesigen SPD der Kanzlerkandidat rechnen kann. Scholz arbeitet jedenfalls daran, die Parteibasis in Potsdam kennen zu lernen: Am Samstag tauchte er am Vormittag überraschend bei einer Bürgersprechstunde der Sozialdemokraten am Bassinplatz auf und unterstützte die Genossen vor Ort, wie SPD-Fraktionschefin Sarah Zalfen via Facebook verbreitete.

Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.

© Kay Nietfeld/dpa

Scholz könnte in Potsdam gegen eine weitere Kanzlerkandidatin antreten – wenn die Grünen ihre Bundesvorsitzende Annalena Baerbock ins Rennen um das Kanzleramt schicken. Klar ist, dass die 39-Jährige wieder in Potsdam als Direktkandidatin antreten will. Die offizielle Nominierung soll am 27. September im Volkspark stattfinden, Gegenkandidaten sind bisher nicht bekannt. Spätestens seit die Grünen bei der jüngsten Landtagswahl den Innenstadt-Wahlkreis geholt haben, gilt Potsdam für die Partei als Hochburg.

Kampfkandidatur bei der CDU

Auf einen Showdown müssen sich die Mitglieder der CDU einstellen: Hier treten die Bundes- und Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig und der Potsdamer CDU-Kreis- und Fraktionschef Götz Friederich gegeneinander ein. Entschieden wird das Duell am 26. September auf einer Mitgliederversammlung im Vulkan des Filmparks Babelsberg.

Schelte gegen Müller

Am Wochenende teilte Ludwig in ihrem wöchentlichen Newsletter bereits gegen Linken-Mann Müller aus, rückte ihn in die Nähe von militanten Linksextremisten. Müller trage schwarze Sportschuhe „um sich dem Alles-einheitlich-Look des Schwarzen Blocks anzupassen“, schrieb sie. Für Kritik hatte in der Vergangenheit mehrfach gesorgt, dass Müller sich für die vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestufte Rote Hilfe einsetzt. In seiner Bewerbungsrede am Samstag rief Müller zur Eindämmung des Rechtsrucks in der Gesellschaft auf. Und weiter: „Gerade weil wir das Klima retten wollen, sagen wir: Der Kapitalismus muss überwunden werden.“

Auch Teuteberg tritt an

Antreten will in Potsdam auch erneut die jüngst abgesetzte FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg, wie ein Sprecher der Potsdamer Liberalen auf PNN-Anfrage sagte. Auch die 39-jährige Potsdamerin wird noch offiziell als Kandidatin bestätigt, Gegenkandidaten gibt es bisher nicht. Bei der AfD steht indes noch kein Kandidat fest, wie Vize-Kreischef Chaled-Uwe Said den PNN sagte. Bis Ende des Jahres wollen sich die Rechtspopulisten demnach entscheiden. 

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