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Viele Potsdamer sind seit Jahren staugeplagt. 

© Sebastian Gabsch/PNN

Verkehr in Potsdam: Kommentar: Verkehrswende dank Dauerbaustellen?

Dass die vielen Baustellen zu Stau führen werden, ist wohl unvermeidbar. Doch vielleicht haben sie auch einen positiven Nebeneffekt, glaubt PNN-Redakteur Henri Kramer

Man muss kein Prophet sein, wenn man sagt: Angesichts der zahlreichen geplanten Großbaustellen auf wichtigen Straßen der Stadt wird das ohnehin wenig erbauliche Autofahren in Potsdam in den kommenden Jahren zur Qual, zumal parallele Behinderungen an den beiden Havelübergängen drohen. Wer sich noch an die jahrelange Sanierung der Humboldtbrücke erinnern kann, der weiß, dass das nichts Gutes verheißt. Allerdings handelt es sich eben um Projekte, die wie an der Langen Brücke und der Nuthestraße schlicht der Sicherheit dienen – oder am Leipziger Dreieck dazu, das Verkehrsnetz der wachsenden Stadt auch langfristig zukunftsfest zu machen, was dringend nötig ist. Insofern sind Stadt und Land gefragt, möglichst intelligente Verkehrsführungen zu finden, um zumindest das größte Verkehrschaos zu verhindern – so muss geprüft werden, inwiefern etwa ein Nachtbetrieb der Baustellen möglich ist, damit es schneller oder reibungsloser geht.

Allerdings ist auch jeder einzelne Autofahrer in der Verantwortung: Muss man sich täglich den erwartbaren Stau antun oder ist auch der öffentliche Nahverkehr möglich? Wäre es jetzt nicht an der Zeit, ein Fahrrad mit Elektromotor zu kaufen? Oder kann man zumindest Fahrgemeinschaften bilden? Ohne zynisch klingen zu wollen: Zumindest bei der auch im Oberbürgermeisterwahlkampf mehrfach geforderten Verkehrswende hin zu mehr nachhaltiger Mobilität könnten sich die Dauerbaustellen also durchaus als befördernd erweisen.

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