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Verhaltenes Wachstum: Potsdam kurz vor der 180.000 Einwohner-Marke

Potsdam wächst weiter an. Langsamer als zuletzt, aber stetig. Der Quartalsbericht hat zudem noch weitere interessante Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung zu bieten.

Potsdam - Das Wachstum der brandenburgischen Landeshauptstadt hat im zweiten Quartal 2019 zwar wieder etwas Fahrt aufgenommen, verläuft aber langsamer als in den vergangenen Jahren. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Stadtverwaltung hervorgeht, lebten am 30. Juni genau 179.251 Menschen in Potsdam. Das sind 583 mehr als Ende März. Es wird erwartet, dass die Einwohnerzahl im dritten Quartal erstmal über 180.000 liegen wird.

Nur noch 1,2 Prozent Wachstum

Von Januar bis März war die Einwohnerzahl um 321 gestiegen. Im Jahresvergleich, also seit Ende Juni 2018, legte die Bevölkerungszahl um 2137 Personen zu. Das entspricht einem Zuwachs von 1,2 Prozent innerhalb von zwölf Monaten. In den vergangenen Jahren war Potsdams Einwohnerzahl noch um mehr das Doppelte, nämlich bis zu 2,5 Prozent jährlich gestiegen.

Das Wachstum speiste sich zuletzt fast ausschließlich aus Zuzügen: 3294 Menschen verlegten ihren Wohnsitz nach Potsdam, 2520 verließen die Stadt. Daraus ergibt sich ein positiver Wanderungssaldo von 774 Einwohnern. Die Angaben zu den Zu- und Wegzügen sind teilweise vorläufig, da es noch Nachmeldungen geben kann.

Wo die neuen Potsdamer herkommen, ist dem Quartalsbericht nicht zu entnehmen. Allerdings hatte erst in der vergangenen Woche das Statistische Bundesamt bekannt gegeben, dass Brandenburg das Bundesland mit den meisten innerdeutschen Zuzügen ist. 2018 zogen 15.000 mehr Menschen in die Mark, als von dort weggingen. Berlin hingegen hat im gleichen Zeitraum unterm Strich rund 8000 Einwohner an andere Bundesländer verloren – viele davon an Brandenburg.

Mehr Geburten als Sterbefälle

576 Potsdamer sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres geboren worden. Damit gab es fünf Geburten mehr als Sterbefälle im selben Zeitraum. Das Potsdam nicht mehr aus sich selbst heraus wächst, liegt aber nicht daran, dass wenige Kinder geboren werden: Die Zahl der Sterbefälle war nämlich im zweiten Quartal mit 571 außergewöhnlich hoch. So viele Todesfälle in einem Quartal wurden in diesem Jahrzehnt noch nie gezählt.

Auffällig ist auch, dass deutlich mehr Umzüge innerhalb der Stadt registriert wurden. Genau 3209 waren es von April bis Juni – so viele wie noch nie, seit die Stadt die Quartalsberichte veröffentlicht. Die Zahl der Umzüge gilt als Indikator dafür, dass es freie Wohnungen in der Stadt gibt, in die umgezogen werden kann. In den Vorquartalen lag die Zahl der Umzüge auf niedrigem Niveau.

Ausländeranteil  unter 9 Prozent

Zu Potsdams Einwohnerwachstum trug in den vergangenen Jahren auch der Zuzug aus dem Ausland bei. 15.850 Potsdamer besaßen Ende Juni nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, 690 mehr als ein Jahr zuvor. Das Tempo des Zuzugs aus dem Ausland hat sich allerdings weiter verlangsamt. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung stieg im Jahresvergleich von 8,6 auf 8,8 Prozent. Damit liegt die Stadt weiterhin deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Laut Prognosen wird Potsdam bereits 2035 rund 220.000 Einwohner zählen – bei einem jährlichen Zuwachs von 2400 bis 3800 Menschen. Zu den fast 180 000 Einwohnern mit Hauptwohnung kommen noch weitere 5582, die mit einer Nebenwohnung in Potsdam gemeldet sind.

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