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170 Jahre ist das denkmalgeschützte Fachwerkhaus alt.

© Ottmar Winter

Veränderungssperre für Teile Neu Fahrlands: Stadt will Tram in den Norden Potsdams sichern

Aus der Bauverwaltung heißt es, für die Tramtrasse nach Krampnitz sei auf der Insel die Erweiterung der Bundesstraße notwendig. Als Problem wird dabei das denkmalgeschützte Parkrestaurant genannt.

Potsdam - Das Rathaus will mit kurzfristigen Sofortbeschlüssen im Stadtparlament die umstrittene Tramtrasse ins geplante Stadtviertel Krampnitz vor weiterem Ungemach bewahren. Das geht aus einem den PNN vorliegenden Schreiben von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) an die Fraktionen hervor.

Demnach sollen die Stadtverordneten bereits am 25. August für Teilflächen der Insel Neu Fahrland eine Veränderungssperre erlassen – um „Bestrebungen zur Errichtung von Stegen und anderen baulichen Anlagen“ am Ufer des Weißen Sees zu stoppen, aber auch „um die Planungsabsichten insbesondere hinsichtlich der Verlängerung der Tramtrasse nach Norden zu sichern.“ Für den Erlass der Sperre sei es notwendig, den Geltungsbereich des dortigen Bebauungsplans „Westliche Insel Neu Fahrland“ entsprechend zu erweitern, so Schubert.

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In dem konkreten Planwerk aus der Bauverwaltung heißt es, für die Tramtrasse sei auf der Insel die Erweiterung der dortigen Bundesstraße notwendig. Als Problem wird dabei das denkmalgeschützte Parkrestaurant auf dem Grundstück Tschudistraße angeführt. Hier plane der Besitzer einen Neubau an Stelle eines früheren, inzwischen laut Bauverwaltung abgerissenen Saals. „Dem stehen jedoch planungsrechtliche Belange entgegen“, so die Bauverwaltung.

Die Entwicklung von Krampnitz ist eines der meistdiskutierten Projekte der Stadt Potsdam
Die Entwicklung von Krampnitz ist eines der meistdiskutierten Projekte der Stadt Potsdam

© Ottmar Winter

Auseinandersetzungen vor Gericht

Dazu gebe es bereits Auseinandersetzungen vor Gericht. Bei dem Eigentümer handelt es sich wie berichtet um den Architekten Carlos Zwick. Dieser argumentiert, bei seinen Plänen handle es sich nicht um einen Neubau – vielmehr wolle er den schon vor Jahren für die Sanierung in seine Einzelteile zerlegten Fachwerkbau schlicht wieder aufbauen.

Zwick sagte den PNN am Donnerstag, ihm sei unklar, warum die Veränderungssperre über sein gesamtes Grundstück gezogen werden müsse. Zumal der strittige Saal im hinteren Bereich angesiedelt gewesen sei, also gar keine Behinderung für die Trasse darstellen könne – was aber so suggeriert werde. 

Leider habe auch noch kein Mitarbeiter der Bauverwaltung ihm die Sachlage im Vorfeld erklärt, fügte Zwick hinzu. Vor der Debatte im Stadtparlament soll über die Sperre am kommenden Dienstag im Bauausschuss und zwei Tage später im Ortsbeirat Fahrland beraten werden. 

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