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Update

Vandalismus am Luisenplatz: Potsdams Blumenfee ist wütend und enttäuscht

Beschädigte und verschobene Blumentöpfe, gestohlene Pflanzen: Das sei das Resultat des Weihnachtsmarkts und der Silvesternacht auf dem Luisenplatz in Potsdams Innenstadt.

Von Birte Förster

Potsdam - Eleanora Terrelongue-Griffith de Franke – bekannt als „die Blumenfee“ – ist wütend. Seit Jahren kümmert sich die Rentnerin in mühevoller, ehrenamtlicher Arbeit darum, den Luisenplatz zu bepflanzen und ihn von Müll zu befreien. „Das ist respektlos“, sagt sie. Terrelongue-Griffith de Franke zeigt auf dem Luisenplatz, direkt vor ihrer Haustür, welche Schäden angerichtet wurden. An manchen der großen Kübel sind Schleifspuren zu sehen, Stücke sind abgebröckelt und es fehlen Pflanzen.

Während die großen, schweren Blumentöpfe bislang gleichmäßig um den Brunnen mitten auf dem Platz verteilt waren, standen diese noch nach dem Jahreswechsel, in ungleichmäßigen Abständen. Die Händler vom Weihnachtsmarkt hätten die Töpfe verstellt, sagt die Blumenfee. Die Schäden seien durch das Verschieben an den Blumentöpfen entstanden, vermutet sie. Die Töpfe hat sie alle aus der eigenen Tasche bezahlt und auf diesen passend zum nah gelegenen Schlosspark Sanssouci ein royales Liliensymbol anfertigen lassen.

Blumenfee bittet um Respekt

Nach Silvester bemerkte Terrelongue-Griffith de Franke dann, dass Unbekannte insgesamt sieben Pflanzen aus den Blumentöpfen ausgegraben und gestohlen hatten. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei. „Ich bin echt erstaunt, dass Menschen so etwas tun können“, sagt sie wütend und enttäuscht. Es gehe ihr dabei nicht um das Geld. „Ich bitte nur um Respekt vor unserer Umgebung“, sagt sie. Dass der Platz samt Pflanzen der Gemeinschaft gehöre. Sie ärgere sich über die Verantwortungslosigkeit. Schließlich sei der Platz für viele Menschen ein Wohnzimmer – für Besucher aus aller Welt sowie die Anwohner in Potsdam. Durch solche Ereignisse entmutigen lässt sich Eleanora Terrelongue-Griffith de Franke aber nicht. „Ich bleibe dran“, sagt sie. Seit mittlerweile sieben Jahren bepflanzt die Blumenfee den Luisenplatz, stellt Töpfe auf, räumt Müll weg. Für ihr Engagement wurde Terrelongue-Griffith de Franke, die ursprünglich aus Costa Rica stammt, im vergangenen Jahr im Rahmen des Brandenburger Innenstadtwettbewerbs „GrünStadtRaum“ ausgezeichnet.

Stadt bedauert Vorfälle

Christine Homann, Pressesprecherin der Stadtverwaltung, erklärte am Donnerstag auf Anfrage gegenüber den PNN, dass der Abbau des Weihnachtsmarktes auf dem Luisenplatz noch nicht komplett abgeschlossen sei. Sollten die Blumentöpfe durch das Verschieben beschädigt worden sein, müsse der Betreiber dafür aufkommen, so Homann. Regelmäßig finden auf dem Luisenplatz verschiedene Veranstaltungen statt. Für die Veranstalter gebe es Auflagen, wie diese den Platz zu hinterlassen haben, erklärte die Pressesprecherin. Vandalismus, wie im Falle der gestohlenen Pflanzen könne hingegen nicht immer verhindert werden. Fälle wie diese, dass Pflanzen zerstört oder gestohlen würden, gebe es auch in den Parks der Stadt. Das sei bedauerlich.

Inzwischen seien die Blumentöpfe wieder an ihren alten Platz zurückgestellt worden, bestätigte Terrelongue-Griffith de Franke am Freitagmittag auf PNN-Anfrage. Vertreter der Stadtverwaltung sowie Veranstalter und Techniker des Weihnachtsmarkts haben sich am Freitagmorgen für die Abnahme auf dem Platz getroffen. Mit einem Kran seien die schweren Blumentöpfe angehoben worden, so die Blumenfee. Für die Reparatur der beschädigten Blumentöpfe werde nun ein Kostenvoranschlag erstellt, sagte sie. Die Rechnung werde sie später an die Veranstalter des Weihnachtsmarkts schicken. 

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