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Der Werbespot "Wir machen Tierwohl" des Landesbauernverbands Brandenburg darf nicht mehr über die Bildschirme der Potsdamer Trams flimmern.

© dpa

Umstrittene Kampagne vom Landesbauernverband: ViP verbannt Bauern-Spots aus Tram-TV

Die umstrittene Werbung für die Garnisonkirche wurde von den Bildschirmen der Trams bereits im Oktober entfernt. Nun zeigt der Potsdamer Verkehrsbetrieb auch nicht mehr den Werbespot vom Landesbauernverband. Über die Gründe.

Potsdam  - Der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) hat die umstrittene Image-Kampagne „Wir machen Tierwohl“ des Landesbauernverbands aus der Werbung auf den Bildschirmen in seinen Bussen und Bahnen verbannt. Das teilte ViP-Sprecher Stefan Klotz den PNN jetzt auf Anfrage mit. „Wir haben uns entschlossen, die Ausstrahlung dieser Werbespots einzustellen“, so Klotz. Der Landesbauernverband Brandenburg (LBV) als Anzeigenkunde sei informiert worden.

Vorausgegangen waren Proteste von Unterstützern des noch bis Mitte Januar laufenden Volksbegehrens gegen Massentierhaltung in Brandenburg. Denn diese hatte für ihre Kampagne ebenso beim ViP Anzeigen schalten wollen. Dies wurde ihnen mit der Begründung verwehrt, dass politische Inhalte in der Bus- und Straßenbahnwerbung nicht gestattet seien.

Models aus Frankreich, keine Bauern aus Brandenburg

Unmut erregte bei den Initiatoren des Volksbegehrens, dass der LBV für seine Kampagne hingegen Sendezeit bekam. In Verruf geraten war die Kampagne gegen das Volksbegehren zudem, weil auf einigen Bildern Models aus Frankreich und nicht wie suggeriert Landwirte aus Brandenburg abgebildet sind. Der Grünen- Kreisvorsitzende Nils Naber forderte, die weitere Ausstrahlung der Spots sollte zur Wahrung der politischen Chancengleichheit unterbunden werden. Das Agieren des ViP nannte er „unglücklich“.

Klotz teilte mit, insbesondere Formulierungen in der LBV-Kampagne, die explizit auf das Volksbegehren Bezug nehmen, hätten den ViP zum Verbot bewogen. Bereits im Oktober hatte der ViP nach Protesten Werbung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche aus dem Programm genommen. Damals hieß es, der Vorfall sei zum Anlass genommen worden, den mit der Werbung beauftragten Dienstleister explizit darauf hinzuweisen, dass parteipolitische und religiöse Inhalte im Tram- und Bus-TV ausgeschlossen seien. 

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