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Transparente Weltkugel: Sie ist wieder da

Die Transparente Weltkugel ist am Markcenter wieder aufgestellt worden. Andere DDR-Kunstwerke müssen allerdings noch warten.

Potsdam - Nun steht sie wieder: Am Donnerstag wurde die Skulptur der Transparenten Weltkugel nach ihrer Restaurierung offiziell präsentiert. Seine neue Heimat hat das Kunstwerk neben dem Marktcenter in der Breiten Straße gefunden. Dort, zwischen Plattenbau und Blumenbeet, kann man die metallische Skulptur nun wieder bewundern. Entworfen wurde sie von Günther Junge, geschaffen in der Werkstatt Ulrich Dalichow. 1977 wurde die runde, begehbare Metallkonstruktion neben der Bibliothek am Platz der Einheit aufgestellt. Das Kunstwerk besteht aus zwei Metallbändern, die zwei Zitate von Johann Wolfgang von Goethe und Karl Marx wiedergeben. Wegen der Sanierung des Bibliotheksgebäudes wurde die Plastik 2010 abgebaut und auf dem Bauhof eingelagert. 

Mehrjährige Odysee liegt hinter der Kugel

Wie Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) sagte, gehe nun eine neunjährige Odyssee zu Ende. Denn anschließend verrottete die Skulptur in mehrere Teile zerlegt auf dem Bauhof der Stadt. Zwischenzeitlich gab es sogar Pläne, das Kunstwerk auf einem Innenhof des Oberstufenzentrums aufzustellen. Der langjährige Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg zeigte sich nun zufrieden. „Endlich ist ein würdiger Platz gefunden worden“, sagte er. Die Transparente Weltkugel gehöre zum Leben vieler Potsdamer. 

Bereits im Juni 2015 war der aktuelle Standort vom Beirat für Kunst im öffentlichen Raum und dem Ausschuss für Kultur ausgesucht worden. Allerdings verzögerte sich die Wiederaufstellung, weil die Skulptur in sehr schlechtem Zustand war. 93.000 Euro hatten die Stadtverordneten für die Rückholaktion bereitgestellt. Das rund vier Tonnen schwere Kunstwerk aus Stahl mit einem Durchmesser von fünf Metern wurde in der Berliner Metallwerkstatt von Metallschmied Torsten Theel restauriert. Dort war bereits das „Flugschiff“ restauriert worden, das bis 2009 am Haus des Reisens hing. 

Bald kommt auch Familie Grün zurück

Die Rückkehr von weiteren Kunstwerken, die in der Zeit der DDR entstanden sind, lässt noch auf sich warten. Allerdings soll es nicht mehr lange dauern. Zuerst sollen nach den Plänen der Stadtverwaltung die drei Keramikfiguren der Familie Grün wieder ins Stadtbild zurückkehren. 1982 wurde das vom Potsdamer Künstlerehepaar Carola und Hans-Joachim Buhlmann geschaffene Ensemble an der Ecke Brandenburger und Lindenstraße aufgestellt. Ende 2013 mussten die Figuren abgebaut werden, weil die Eisenträger im Innern verrostet waren und die Keramik zu sprengen drohten. Eine „freie Nachschöpfung in glasierter Terrakotta“ soll nun Anfang 2020 aufgestellt werden.

Im Frühjahr 2020 soll auch das einst im Staudenhof stehende Figurenensemble des Künstlers Jürgen von Woyski folgen. Laut einem Beschluss der Stadtverordneten aus dem März soll es auf der Freundschaftsinsel aufgestellt werden – obwohl der ehemalige Stadtkonservator Andreas Kalesse und der Vereinsvorsitzende der Freunde der Freundschaftsinsel, Jörg Näthe, das massiv kritisiert hatten. 

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