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Hat Fragen zu den Babelsberg-Plänen: Katherina Reiche.

© dpa

SV Babelsberg: Kritik an Rettungsschirm für den SV Babelsberg

UPDATE. Potsdams CDU trägt die gegen geplante 700.000 Euro-Unterstützung nicht mit. FDP will Rücktritt des 03’er Aufsichtsrats

Die parteiübergreifende Unterstützerfront, den Fußballverein SV Babelsberg 03 mit 700 000 Euro aus dem Potsdamer Haushalt zu retten, bröckelt. Am Sonntag erklärte die Potsdamer CDU-Chefin Katherina Reiche, ihre Partei werde den einmaligen Zuschuss nicht mittragen. Die CDU wolle kein öffentliches Geld verwenden, um das Missmanagement von Vereinspräsident Rainer Speer (SPD) „zu kaschieren“. In Potsdam werde Geld für Schulen und Turnhallen dringend gebraucht. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und 03-Präsident Rainer Speer hätten „billigend in Kauf genommen“, dass Breiten- und Spitzensport unter Geldmangel leiden und etwa die Turnerhalle am Luftschiffhafen derart verfallen sei, dass damit die Lehrerausbildung der Universität Potsdam gefährdet sei. Auch CDU-Fraktionschef Michael Schröder nannte den finanziellen Rettungsschirm für den SV Babelsberg „problematisch“. Schon in der Vergangenheit habe der Verein hohe Summen von der Stadt erhalten. In einer gemeinsaen Erklärung schrieben REiche und Schröder nun am Montag, eine Unterstützung des Vereins aus der Stadtkasse wäre ein „gewaltiger finanzieller Kraftakt“ für die Stadt. Und weiter schreiben sie: „Steuergelder, die dringend für die Sanierung von Schulen und Turnhallen gebraucht werden, können nicht leichtfertig verschleudert werden.“

Auch die Potsdamer FDP ist nicht überzeugt. Fraktionschefin Martina Engel-Fürstberger sagte, die Hilfe für den Verein müsse an Bedingungen geknüpft werden. Auch der Aufsichtsrat des Vereins müsse neu besetzt werden, da das Kontrollgremium „versagt“ habe. Über die 700 000 Euro-Hilfe wird am Mittwoch im Stadtparlament entschieden.

CDU–Chefin Reiche warnte überdies, die Affäre um die Stadtwerke und ihren Ex-Chef Peter Paffhausen würden die Stadt zwei bis drei Millionen Euro kosten, „damit entsteht der Stadt ein Schaden“. Reiche mahnte Jakobs, an eine Abfindung für Paffhausen dürfe nicht einmal mehr gedacht werden, bevor alle Vorwürfe ausgeräumt seien. Dem Oberbürgermeister warf die CDU-Politikerin vor, es werde „vertuscht“. Jakobs versuche immer noch, die Dinge „im Verborgenen zu lösen“. Er tue nichts, um den Schaden für die Stadt abzuwenden. Die Sozialdemokraten müssten klären, ob sie Jakobs' Politik mittrügen, der mit seinem Agieren auch der SPD schade. Die Potsdamer CDU werde weiter zur Rathaus-Kooperation mit SPD, Grünen und FDP stehen, so Reiche: „Wir haben die Kooperation für die Stadt geschlossen, nicht für Jakobs.“SCH/HK

chröder. Am Mittwoch (1. Juni) soll die 700.000-Euro-Hilfe für den Drittligisten im Stadtparlament entschieden werden.

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