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Auf den Brauhausberg soll man künftiauch von der Speicherstadt aus gelangen.

© Manfred Thomas

Streit um B-Plan am Brauhausberg entschärft: Grünfläche für Treppe geopfert

Im Streit um eine vermeintliche Grünfläche am Brauhausberg gibt es einen Kompromiss. Künftig soll man über eine Treppe von der Speicherstadt auf den Brauhausberg gelangen.

Potsdam - Der Widerspruch zwischen Plänen und Realität treibt bisweilen bizarre Blüten. So auch in einem Streit um eine vermeintliche Grünfläche am Brauhausberg. Der Konflikt hatte die Stadtverordnetenversammlung im November sogar dazu gebracht, eine Veränderungssperre für das Gebiet zu veranlassen. Sonst, so die Befürchtung, hätte der Eigentümer Anspruch auf die Genehmigung eines Bauantrags gehabt – ein Hausbau auf einer Grünfläche drohte. Bei derartigen Umwandlungen reagieren Potsdams Stadtpolitiker häufig kritisch.

Doch wie die Verwaltung nun im Bauausschuss informierte, gibt es dort gar keine Grünfläche – noch hat es je eine gegeben. Die existierte nur im Bebauungsplan, der das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs für die Neubebauung des Brauhausbergs war. Weil für geplante Häuser am Hang über dem neuen Sport- und Freizeitbad auch Bäume verschwinden, wurde im Plan ein Ausgleich gesucht. Der unbebaute Teil eines Privatgrundstücks in der Leipziger Straße wurde so zur Grünfläche erklärt. Dabei handelt es sich in Wirklichkeit um den Parkplatz eines Autohauses.

Grünfläche wird in Bauland umgewidmet

Angesichts der ganz und gar nicht grünen Realität gibt es nun einen Kompromiss, der den Streit entschärft. Der Eigentümer habe zugestimmt, einen Teil eines benachbarten Baugrundstücks abzugeben und eine Garage abzureißen, damit dort ein Fußweg mit Treppe errichtet werden kann, der die Max-Planck-Straße und die Leipziger Straße verbindet. Er soll gegenüber zwischen der mittleren und nördlichen Speicherstadt verlängert werden und künftig bis zur Havel führen. Im Gegenzug wird die vermeintliche Grünfläche in Bauland umgewidmet.

Die Ausschussmitglieder waren mit der Lösung zufrieden. „Das ist ein Gewinn an dieser Stelle“, so Saskia Hüneke (Grüne). Um den alten Plan umzusetzen, hätte die Stadt das Grundstück sogar noch kaufen müssen. Ohnehin wäre der Reiz der grünen Oase zwischen einem Wohnhaus, einem Autohaus und mit Blick über die Leipziger Straße auf eine Hausfassade in der mittleren Speicherstadt wohl überschaubar gewesen. 

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