zum Hauptinhalt
Das Strandbad Babelsberg soll verkleinert und verlegt werden.

© Varvara Smirnova

Strandbad Babelsberg: Anwohner protestieren gegen Verkleinerung

Der Unmut über die lange geplante Verkleinerung des Strandbads und die Durchsetzung des Badeverbots im Welterbe ist bei Anwohnern groß. Am Freitag gab es ein Gespräch.

Potsdam - Mit einer Veranstaltung in der Lenné-Schule am Freitagabend wollten Rathaus, Stadtwerke und Schlösserstiftung über den Grundstückstausch im Park Babelsberg informieren. Doch sie trafen auf Protest. Vor allem die Verkleinerung des Strandbades bewegte die Gemüter. Schon vor der Tür wurden Unterschriften gesammelt für den „Stopp aller Planungen und Vorbereitungen zur Verkleinerung des Strandbads“. Die Petition gibt es auch online, dort hatte sie Freitagabend bereits 1818 Unterstützer.

Die Stiftung will den Park Babelsberg im Vorkriegszustand

Für die Stadtverwaltung sei es ein wichtiges Anliegen gewesen, die Eigentumsfrage zu klären, sagte deren Vertreter Harald Kümmel: „Wir nutzen momentan Flächen, die uns gar nicht gehören.“ Auch dass das neue Funktionsgebäude 2024 gebaut werden solle, sei ein Fortschritt.

Heinz Berg von der Schlösserstiftung sagte, das bestehende Gebäude aus den 1950er Jahren sei asbestverseucht. Der Abriss sei die einzige Lösung, auch wenn er „eine halbe Million Euro“ kosten werde. Die Pläne seien genau zugeschnitten auf die Bedürfnisse einer „wachsenden Stadt“. Was das Strandbad betrifft: „Wir hätten gern die Vorkriegssituation zurück“, sagte Berg.

Stiftungsmitarbeiter präsentiert Badeverbotschild aus den 1970er Jahren

„Was haben die Bürger davon?“, fragte eine Anwohnerin. Dann hagelte es vielerlei Vorwürfe. Die Stiftung sei mit der Pflege ihrer Parkflächen jetzt schon überfordert. Da bräuchte sie keine weiteren, sagte ein Teilnehmer. Außerdem würden zu viele Bäume gefällt. Ein Mädchen konnte nicht verstehen, warum eine „wachsende Stadt“ ihr Strandbad verkleinere. Bereits jetzt sei dort zu wenig Platz, sagte es weinend. Und immer wieder wurden die Podiumsgäste gefragt, was am Wildbaden eigentlich so schlimm sei. „Seit 30 Jahren wird in Babelsberg wild gebadet“, sagte ein Mann, „Stiftung und Stadt sollen sich damit abfinden.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Michael Rohde, der Gartenbaudirektor der Schlösserstiftung hatte seinerseits extra ein Verbotsschild aus den 1970er Jahren mitgebracht, um zu beweisen, dass das Verbot keineswegs neu sei. Doch das konnte nicht überzeugen.

Letztlich gab es auch um ganz grundsätzliche Kritik, vor allem am Preußen-Bild der Schlösserstiftung. Ein Fragesteller warf der Stiftung sogar vor, ein Geschichtsverständnis zu haben, das der freiheitlich-demokratischen Grundordnung widerspreche. Berg zeigte sich betroffen: „Das weise ich entschieden zurück. Ich fühle mich diffamiert.“

Zur Startseite