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Am Freitag startete die SMB Copia Invest den Bau von zwölf Stadtvillen im Süden des Areals.

© Visualisierung: SMB Copia Invest

Stadtentwicklung in Potsdam: So nobel soll es im neuen Jungfernsee-Viertel werden

Auf dem Plattner-Campus am Jungfernsee hat der Bau für 69 neue Eigentumswohnungen begonnen. Die Ausstattung hat es in sich, die Preise aber auch.

Potsdam - In den Vorgärten blühen die ersten Topfpflanzen, in den Einfahrten parkt das eine oder andere Auto und auch Potsdams Stadtentsorgung ist am Vormittag unterwegs – im sogenannten Plattner-Campus am Jungfernsee zieht langsam Leben ein. Augenscheinlich ist rund die Hälfte der Grundstücke in dem 15 Hektar großen Areal zwischen Neu Fahrland und der Nauener Vorstadt bereits bebaut oder befindet sich im Hochbau. Die erste Häuserreihe am Ufer des Jungfernsees ist fast komplett.

Eigentlich sollte der Bau schon 2018 beginnen

Unterdessen herrscht weiter hangaufwärts derzeit geschäftiges Treiben. Bagger heben Baugruben aus, Material wird angeliefert und Arbeiter planieren den märkischen Sand. Am Freitag gab es den symbolischen ersten Spatenstich für die nächsten zwölf Gebäude. In der südlichen Ecke des Areals errichtet die SMB Copia Invest nämlich Stadtvillen „mit einzigartigem Charme“, wie es im Verkaufsprospekt heißt. 

Die hochwertigen Eigentumswohnungen mit Terrassen und Gärten.
Die hochwertigen Eigentumswohnungen mit Terrassen und Gärten.

© Visualisierung: SMB Copia Invest

Eigentlich sollte der Bau schon im Frühjahr 2018 beginnen, doch die Erteilung der Baugenehmigung verzögerte sich.

Nun entstehen 69 Eigentumswohnungen mit insgesamt 6800 Quadratmetern Nutzfläche. Die Garten- und Etagenwohnungen mit zwei bis vier Zimmern sollen zwischen 65 und 146 Quadratmeter groß werden. Alle Wohnungen verfügen über Gärten, Balkone oder Terrassen. Helle Fassaden sowie große, teils bodentiefe Fenster sollen viel Licht in die Räume bringen. Vor Ort können sich Interessenten in einem Pavillon auch gleich die Materialien für die Innenausstattung aussuchen. Alle Häuser sollen über einen Aufzug und einen Keller verfügen. In wenigen Minuten gelangt man zu Fuß an das Ufer des Jungfernsees.

Visulaisierungen: Wohnen am Jungfernsee vom 5.4.2019
Visulaisierungen: Wohnen am Jungfernsee vom 5.4.2019

© Visualisierung: SMB Copia Invest

Mindestens 5000 Euro pro Quadratmeter

So viel Komfort in Wassernähe hat allerdings seinen Preis. „Wir fangen bei rund 5000 Euro pro Quadratmeter an“, sagte Regine Thorn vom Vermarkter Thorn Immobilien. Der Einstiegspreis liege bei rund 350 000 Euro für eine 66 Quadratmeter große Zweizimmerwohnung. Von den Wohnungen in den vier Häusern des ersten Bauabschnitts sei bereits die Hälfte verkauft. Interessenten kämen bisher aus Deutschland, die meisten davon aus Potsdam und Berlin. Bisher wollten alle Käufer die Wohnungen auch selbst nutzen. Nur einer hatte vor, eine Wohnung als Kapitalanlage zu erwerben und zu vermieten. „Aber seine Frau fand das Apartment so schön, dass sie nun selbst einziehen wollen“, so Thorn.

Itay Medalya vom Bauherren SMB Copia ist von dem Projekt überzeugt. „In zwei Jahren soll alles fertig sein“, sagte er. Er habe mehr als 20 Jahre Erfahrung im Immobiliengeschäft in Israel und Osteuropa, seit 2014 sei er mit seinem Partner Shalom Ben Ezra in Berlin tätig. Doch die Stadtvillen am Jungfernsee seien sein Favorit. „Die Lage ist einmalig“, so Medalya. Der See sei praktisch vor der Haustür und mit der Tram sei man in zwölf Minuten in der Potsdamer Innenstadt. Zwischen 35 und 38 Millionen Euro dürfte am Ende die Investitionssumme liegen. Man lege Wert auf hohe Qualität, aber sie müsse bezahlbar sein.

Itay Medalya von der SMB Copia Invest.
Itay Medalya von der SMB Copia Invest.

© Marco Zschieck

Mehrfache Umplanungen sorgten für Verzögerungen

Eigentlich hatte die Entwicklung des nach seinem Eigentümer, SAP-Mitbegründer Hasso Plattner, benannten Areals längst abgeschlossen sein sollen. Die noch aus der Nazi-Zeit stammenden Grauen Kasernen auf dem Gelände waren bereits in den frühen 2000er-Jahren abgerissen worden. Mehrfache Umplanungen sorgten in der Folge allerdings für Verzögerungen. So wurde der gewerbliche Teil des Gebiets nach Norden verschoben und das geplante Wohnquartier nach Süden verlagert.

Nachdem 2015 mit der Vermarktung des Wohngebiets begonnen wurde, ging es allerdings schnell voran. Zwei Jahre später schon wurde das letzte große Grundstück an einen Bauträger verkauft. Die Preise für die 600 bis 2000 Quadratmeter großen Einzelgrundstücke sollen zwischen 300 und 650 Euro pro Quadratmeter gelegen haben – abhängig von der Lage im Viertel zum Wasser. Potsdams langjähriger Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) war einer der ersten, der auf dem Plattner-Campus baute. Das Viertel ist als reines Wohngebiet konzipiert. Durchgangsverkehr kann es nicht geben: Die einzige Zufahrtsstraße schlängelt sich wie in einer amerikanischen Vorstadtsiedlung in mehreren Schleifen bis zum Seeufer.

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