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Gesperrt. Der Uferweg zwischen Hauptbahnhof und Speicherstadt.

© Varvara Smirnova

Speicherstadt: Tiefbauamt lehnt provisorischen Uferweg ab

Nächste Runde im Kampf um einen provisorischen barrierefreien Uferweg in die Speicherstadt: Das Rathaus lehnt die Pläne aus Sicherheitsgründen ab. Der Bauausschuss will eine erneute Prüfung.

Potsdam - Am Ufer der nördlichen Speicherstadt kann trotz Bauarbeiten kein provisorischer Uferweg für Behinderte hergerichtet werden. Das teilte Tiefbauamtschef Thomas Schenke jetzt dem Bauausschuss mit – sehr zum Unmut der Stadtverordneten in dem Gremium.  So habe das Wasser- und Schifffahrtsamt ein Provisorium abgelehnt, weil die Uferzone einsturzgefährdet sei. Auch eine Alternative – ein etwa 200 Meter langer und überdachter Weg quer über die Baustelle – sei schon allein aus Sicherheitsgründen nicht möglich, sagte Schenke. Demnach sind umfangreiche Kranarbeiten auf dem Gelände geplant, unter anderem soll bis 2025 ein neues Hotel entstehen, dazu Wohnungen und Gewerbe. Als Alternative nannte Schenke eine schon jetzt dazu genutzte Strecke entlang der Leipziger Straße: „Mehr geht nicht.“ Diese Strecke sei aber inzwischen frei von Sand, Unebenheiten, Pfützen und anderen Behinderungen, also deutlich besser befahrbar, so die Verwaltung.

Tiefbauamtschef Schenke: "Kein böser Wille" 

Diese Lösung sei aber „nicht zufriedenstellend“, sagte der Ausschussvorsitzende Wieland Niekisch (CDU). Ralf Jäkel von den Linken sprach von einer „Nullnummer“. Die Verwaltung soll nun zum Jahresende berichten, ob doch noch etwas möglich ist. Bei einem Vor-Ort-Termin Ende September mit Stadt und Anwohnerinitiative hatte der Projektentwickler noch signalisiert, dass eine erneute Prüfung eines provisorischen Uferwegs Sinn mache, da es bei den Bauvorhaben Zeitverzug gebe und daher auch neue Terminketten (PNN berichteten). Doch das habe sich als nicht tragfähig erwiesen, sagte Rathausmann Schenke. Die Ablehnung sei „kein böser Wille“.

Der Uferweg vom Hauptbahnhof in die Speicherstadt ist seit 2017 geschlossen. Wie berichtet kämpft eine Anwohnerinitiative seit längerem für eine Alternative. Eine entsprechende Petition war von mehr als 2500 Menschen unterschrieben worden.

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