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Landeshauptstadt: Sparkasse verzichtet auf Negativzins Nur Firmenkonten könnten belastet werden

Privatkunden der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) müssen auch weiterhin keine Negativzinsen für ihre Spareinlagen fürchten. Das betonte der Vorstandsvorsitzende der Potsdamer Sparkasse, Andreas Schulz, am Donnerstag bei der Präsentation der Halbjahresbilanz.

Von Matthias Matern

Privatkunden der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) müssen auch weiterhin keine Negativzinsen für ihre Spareinlagen fürchten. Das betonte der Vorstandsvorsitzende der Potsdamer Sparkasse, Andreas Schulz, am Donnerstag bei der Präsentation der Halbjahresbilanz. Zwar seien die Einlagen allein von Privatkunden zuletzt um rund 202 Millionen Euro gewachsen, dennoch gebe es hier keine Pläne für ein „sogenanntes Verwahrentgelt“, erklärte Schulz.

Gewerbliche Kunden mit einem besonders gut gefüllten Konto dagegen könnten den Angaben zufolge ab 1. Oktober zur Kasse gebeten werden – sofern sie nicht ihr Geld umschichten. Da der Freibetrag mit rund 2,5 Millionen Euro aber sehr hoch angesetzt sei, wären 95 Prozent aller Unternehmenskunden gar nicht betroffen, sagte der MBS-Chef. Mit den infrage kommenden Kunden werde derzeit über Alternativen gesprochen. Oberhalb des Freibetrages würden der MBS zufolge genau jene 0,4 Prozent fällig, die die Europäische Zentralbank (EZB) ihrerseits von Banken für deren Einlagen verlangt.

Insgesamt zog Schulz gestern eine positive Bilanz des ersten Halbjahres. Vor allem das Kreditgeschäft laufe nach wie vor gut. Die Summe der neu zugesagten Darlehen sei mit 639 Millionen Euro sogar um 13,4 Prozent höher als die des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Motor dafür sei bei Privatkunden weiterhin der Wunsch nach einer eigenen Immobilie. Selbst B-Standorte seien immer gefragter, so der MBS-Chef. „Die Gefahr einer Blasenbildung sehe ich aber auch weiterhin nicht.“

Schulz zufolge ist auch ein massiver Kundenverlust nach der Abschaffung des Gratis-Girokontos ausgeblieben. Wie viele andere Kreditinstitute hatte die MBS zum Jahreswechsel ihre Kontomodelle umgebaut und Gebühren erhöht. Insgesamt waren 470 000 private Konten und knapp 30 000 Geschäftskonten betroffen. In Potsdam und Umgebung waren es allein rund 100 000 Konten. Zum Geschäftsgebiet der MBS gehören neben der Stadt Potsdam die Stadt Brandenburg/Havel sowie die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Havelland, Oberhavel, Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald. Gerade einmal eine zweistellige Zahl von Kontoinhabern habe gegen die Erhöhung Widerspruch eingelegt, berichtete Schulz. Einige davon habe man als Kunden verloren. Gleichzeitig aber habe die Maßnahme die Rentabilität der MBS bereits spürbar verbessert.

Für dieses Jahr rechnet Schulz mit einer Bilanzsumme von 12,7 Milliarden Euro an Firmenkapital nach 12,3 Milliarden im vergangenen Jahr. Das Betriebsergebnis werde etwa auf dem Vorjahresniveau liegen. Ebenfalls zum Jahresende sollen auch die Bauarbeiten am Hauptsitz in der Saarmunder Straße abgeschlossen sein. Wie berichtet errichtet die Sparkasse dort ein Parkhaus und ein zusätzliches Bürogebäude. Die ersten Mitarbeiter sollen im November ihre neuen Büros beziehen können. „Sowohl bei der Bauzeit als auch bei den Kosten liegen wir im Plan“, sagte Schulz gestern. Matthias Matern

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