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Der KiS vergibt die Reinigung der Potsdamer Schulen an externe Dienstleister.

© Uwe Steinert

Schulen in Potsdam: Wieder Ärger mit Dreck an Potsdams Schulen

Schmutzige Toiletten, zu selten gereinigte Klassenräume, Sand im Treppenhaus - an einigen Potsdamer Schulen gibt es wieder Probleme mit mangelhafter Reinigung. 

Von Katharina Wiechers

Essensreste auf den Mensatischen, leere Papierhandtuchspender in den Toiletten, Dreck in den Gängen: erneut gibt es ein Problem mit der Sauberkeit an einigen Potsdamer Schulen. Konkret sind es derzeit acht Einrichtungen, die über wiederkehrende Probleme klagen – der Kommunale Immobilienservice (KiS) ist alarmiert. Der KiS ist zuständig für die städtischen Gebäude, und damit auch für die Schulen. Er schreibt die Reinigung aus und vergibt sie an externe Firmen, doch mit diesen gibt es immer wieder Probleme.  Welche acht Schulen es sind, die nicht ordentlich sauber gemacht werden und sich immer wieder beschweren, verrät der KiS nicht – aus Datenschutzgründen, wie es auf PNN-Anfrage hieß. Zumindest ein Teil davon wird aber offenbar von einer Reinigungsfirma mit Hauptsitz in Bielefeld bedient, die die Aufgabe zu Beginn des Schuljahrs übernommen hat. Die Leistung des Unternehmens an acht Schulen entspreche nicht den Erwartungen, hieß es vom KiS. Darauf gekommen sei man, weil von den acht Schulen verstärkt Beschwerden kamen – durch die zuständigen Hausmeister, aber auch durch Schulleiter oder die Eltern. 

Offenbar leidet das Unternehmen unter Personalmangel

Auch beim Kreiselternrat ist das Thema demnach bekannt. Er habe von verschiedenen Problemen gehört, so Sprecher Markus Kobler. So würden Räume nicht im vereinbarten Turnus gereinigt – also etwa nur jeden zweiten statt jeden Tag. In den Toiletten blieben Kacheln schmutzig, Gänge würden teilweise gar nicht gereinigt. Auch von Sand auf den Stufen sei die Rede – was im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass Kinder ausrutschen.  Warum es immer wieder zu Beanstandungen kommt, ist unklar – auch weil der KiS den Namen der Firma nicht bekanntgibt und so eine Anfrage unmöglich ist. Offenbar leidet das Unternehmen aber ähnlich wie die ganze Branche unter massivem Fachkräftemangel. Gerüchten zufolge sind die Mitarbeiter aber womöglich auch nicht ausreichend ausgestattet – so sollen sie teilweise statt Reinigungsmaschinen nur Wischmopps zur Verfügung haben. 

Der KiS verspricht Besserung - schon kommende Woche

Beim KiS weist man die Schuld von sich. Die Unternehmen, die sich bei der – verpflichtenden – Ausschreibung durchgesetzt hätten, seien jeweils „große, seriöse und am Markt bekannte Reinigungsunternehmen“, hieß es. Man habe sich vor der Vergabe von der Leistungsfähigkeit überzeugt. Die Beschwerden der Schulen nehme man sehr ernst und habe „unmittelbar reagiert“. Wie die Reaktion konkret aussah, war nicht zu erfahren – eine Kündigung wurde aber noch nicht ausgesprochen. Man arbeite an einer gemeinsamen Lösung, hieß es lediglich vom KiS. „Schon für die kommende Woche sind Verbesserungen geplant.“ Erst wenn dann keine spürbare Besserung eintrete, halte sich der KiS alle Optionen offen –  also auch die Kündigung. Markus Kobler vom Kreiselternrat bestätigt, dass der städtische Immobilienservice aktiv geworden ist und sich der Beschwerden annimmt. „Der KiS macht, was er kann.“ Kobler mahnte auch die Schulen selbst noch einmal, Missstände zuverlässig zu melden. Sie seien verpflichtet, sogenannte Reinigungsbücher als Nachweis zu führen. Teilweise fehlten diese, so dass der KiS gar nichts von den Mängeln mitbekäme.  Vor eineinhalb Jahren hatte es schon einmal Beschwerden über Dreck an Potsdamer Schulen gegeben, unter anderem am Humboldt-Gymnasium in der Innenstadt oder an der Karl-Foerster-Schule in Bornstedt. Daraufhin wurde dem Reinigungsunternehmen gekündigt und ein neues gesucht. Außerdem wurden neue Qualitätsstandards in die Ausschreibung mit aufgenommen – die neuerlichen Probleme konnten damit aber offensichtlich nicht verhindert werden.

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