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Erster Schultag an der Potsdamer Grundschule Am Jungfernsee.

© Ottmar Winter

Schulbeginn in Potsdam: Start in die neue Normalität

Mit dem Schulbeginn in Brandenburg herrscht wieder Präsenzunterricht für alle Schüler. Die Unsicherheit bleibt - auch bei Potsdamer Schülern, Lehrern und Eltern.

Von Florian Kistler

Potsdam - Für knapp 24 200 Potsdamer Jugendliche und Kinder begann am Montag das neue Schuljahr. 2100 von ihnen wurden eingeschult. Nach monatelangem Onlineunterricht wegen der Corona-Pandemie startete nun der sogenannte Regelbetrieb. Heißt: Die Schüler werden wieder vor Ort unterrichtet. Die Reaktionen auf die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts war bei dem Gros der Schüler, Eltern und Rektoren positiv. Von der Normalität sind die Schulen allerdings noch weit entfernt. 

„Es ist gut, dass meine Tochter wieder zur Schule geht“, sagte Gunnar Reddemann, 55. „Die Belastung mit Homeoffice und der Betreuung der Kinder ist auf Dauer zu hoch.“ Auch die zehnjährige Tochter Mathilda, die die fünfte Klasse am Gymnasium besucht, ist nun wieder froh, vor Ort unterrichtet zu werden. „Es ist schön, wieder andere Schüler zu treffen.“ 

Maskenpflicht am Helmholtz-Gymnasium

Obwohl die Maskenpflicht in Brandenburgs Schulen noch nicht offiziell beschlossen ist, haben die meisten Potsdamer Schulen ihren Schülern bereits vorgegeben, diese zu tragen. So auch das Helmholtz-Gymnasium in der Innenstadt. Dort müssen die Kinder stets eine Mund-Nasen-Bedeckung aufsetzen, einzige Ausnahmen sind der Unterricht und der Aufenthalt auf dem Schulhof. Schulleiterin Grit Steinbuch sagte im Gespräch mit den PNN, dass man die Eltern in der vergangenen Woche darüber informiert habe. Sollte mal jemand seine Maske vergessen, gebe es Ersatz im Sekretariat. 

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Die Rektorin, so gesteht sie, habe es genossen, den Schülern wieder in die Augen schauen zu können. Dennoch werde es noch einige Veränderungen in den nächsten Tagen geben. „Vorerst wechseln nicht wie üblich die Schüler die Klassenräume, sondern die Lehrer“, so Steinbuch. Auch soll in den kommenden Tagen der Unterricht verkürzt werden. Man wolle damit die Belastung der Schüler mit der Hitze und dem Tragen der Maske verringern. Der schon vor den Ferien eingeführte „Rechtsverkehr“ auf den Gängen bleibe bestehen, ebenso sei man vorbereitet, sollte es erneut zum Onlineunterricht kommen. „Die neu dazugekommen Kinder wurden geschult, damit sie im Notfall sofort online erreichbar sind“, so Steinbuch. 

Schüler froh über Präsenzunterricht

Hört man sich bei den Schülern des Helmholtz-Gymnasiums um, dann sind auch sie inzwischen wieder froh, vor Ort unterrichtet zu werden, auch wenn die Unsicherheit bleibt. „Ich kann mir vorstellen, dass es wieder zum digitalen Unterricht kommt“, so die 16-jährige Marie, die in die 11. Klasse geht. „Ich persönlich fand ihn aber unorganisiert und habe wenig gelernt.“ Trotz vieler Hygienevorschriften haben die Schulen bei der Umsetzung der Corona-Regeln auch Freiräume. 

Das betrifft beispielsweise den Schulbeginn. So versammeln sich Schüler der Gerhart-Hauptmann-Grundschule morgens vor der Schule, werden dann vom jeweiligen Lehrer abgeholt und durch unterschiedliche Eingänge in die Klassenräume geführt. Das teilte Schulleiterin Sabine Röding-Kanwischer mit. Im Einstein-Gymnasium, so Schulleiterin Irene Krogmann-Weber, wiederum lüften Lehrer vor dem Unterricht die Klassenzimmer. Die Schüler gehen direkt in den Raum. Unwohl fühlten sich die Lehrer laut Röding-Kanwischer nicht. „Sie waren mit der Situation ja bereits konfrontiert. „Es läuft sehr gut. Die Lehrer haben die Kinder noch einmal belehrt. Ihnen ist die Situation bewusst.“ 

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