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Das Haus 20 auf dem Verwaltungscampus vom Rathaus Potsdam.

© René Garzke

Raumnot bei der Stadtverwaltung: Krebserregende Asbestfasern auf dem Rathaus-Campus

Der aktuelle Verwaltungs-Campus bietet nicht mehr ausreichend Platz für alle Mitarbeitet der Stadtverwaltung. Und jetzt das: Asbestfasern in der Spachtelmasse im Haus 20.

Potsdam - Wegen akuter Platznot auf dem Campus der Stadtverwaltung an der Hegelallee muss das Rathaus weitere private Büros in der Stadt suchen. „Wir wollen demnächst Vorschläge für weitere Neuanmietungen vorstellen, um kurzfristig Entlastung schaffen zu können“, kündigte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Mittwoch vor den Stadtverordneten an. Die momentan freien Raumkapazitäten tendierten „inzwischen gegen null“.

Anlass sind akute Probleme im Haus 20 auf dem Verwaltungscampus. Dort hatte erst ein Wasserschaden nach einem Starkregen im Sommer für Sanierungsbedarf gesorgt – bei diesen Arbeiten seien krebserregende Asbestfasern in der Spachtelmasse unter den in den 1990er Jahren angebrachten Tapeten gefunden worden. Fachleute gingen „in solch einem verbauten Zustand“ aber davon aus, dass keine Gesundheitsgefahr bestehe, wenn die Tapete nicht abgerissen wird. Gleichwohl gebe man ein Gutachten zur potenziellen Gesundheitsgefährdung in Auftrag, kündigte Schubert an. Mitarbeiter vor Ort – etwa das Rechtsamt – würden individuelle Gesundheitsangebote erhalten.

Das Haus 20 müsste nun saniert werden – die Frage sei aber, ob das angesichts der vom Rathaus angestrebten Standortüberlegungen für einen neuen Rathaus-Campus noch nötig sei, sagte Schubert. Das prüfe man gerade. Wie berichtet hatte Schubert als eine mögliche Alternative einen Verwaltungsneubau für 2200 Mitarbeiter an der Heinrich-Mann-Allee angeregt. Man gehe von Kosten in dreistelliger Millionenhöhe aus, hieß es damals. Dann könnte die Stadt den bisherigen und als marode geltenden Verwaltungscampus aufgeben – etwa für Wohnbebauung. Schubert sagte, der Projektauftrag für die entsprechenden Untersuchungen zu einem neuen Rathaus-Campus befinde sich „in Vorbereitung“.

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