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Zu den Details des Wiederaufbaus äußert sich die Volksbank bisher nicht.

© Klaer

Potsdams historische Mitte: Baubeginn für Alte Post

Volksbank will am 14. August Grundsteinlegung feiern. Details zum Entwurf weiter unklar

Innenstadt - Rätselraten um die Alte Post: Zwar haben mittlerweile die Bauarbeiten für das Gebäude in Potsdams historischer Mitte begonnen. Wie der stadtbildprägende Bau am Ende aber aussehen wird, ist weiterhin völlig unklar. Sowohl der Bauträger Berliner Volksbank als auch die stadteigene Bauholding Pro Potsdam gaben sich am Mittwoch ungewohnt zugeknöpft zum Entwurf für den Unger-Nachfolger.

Nach PNN-Informationen soll Mitte August mit dem Rohbau für das Gebäude an der Yorck-/Ecke Friedrich-Ebert-Straße begonnen werden. Zuvor wird die feierliche Grundsteinlegung stattfinden. Nach Angaben der Berliner Volksbank soll der Grundstein am 14. August gelegt werden, 2016 soll das Gebäude fertig sein. Volksbank-Sprecherin Nancy Mönch wollte sich auf Anfrage nicht weiter zu Details äußern und verwies lediglich auf eine Informationsveranstaltung am 13. August. Daran wollen unter anderem auch Architekt Bernd Redlich sowie Henner Rolvien vom ausführenden Architekturbüro Axthelm Rolvien teilnehmen.

Streit um neue Fassade der Alten Post

Jahrelang war heftig über den Wiederaufbau der Alten Post gestritten worden. Die Volksbank hatte sich dazu verpflichtet, der stadteigenen Pro Potsdam vor Baubeginn eine Ausführungsplanung vorzulegen.Dabei ging es vor allem um die Fassade des Gebäudes nach dem Redlich-Entwurf, die als Auflage für den Verkauf des Grundstückes verlangt worden war. Ob die Planungen der Volksbank mittlerweile genehmigt wurden, konnte die Sprecherin der Pro Potsdam, Anna Winkler, allerdings nicht bestätigen. Auch konnte sie auf PNN-Nachfrage nicht sagen, ob die Genehmigung eine Voraussetzung für den Baubeginn ist. Unklar war am Mittwochabend auch, ob die Stadt offiziell eine Erlaubnis für den Baustart erteilt hat.

Die Abstimmung mit der Pro Potsdam über den Redlich-Entwurf und mögliche Abweichungen von den Vorgaben hatten für enorme Verzögerungen beim Baubeginn gesorgt. So war der Baustart ursprünglich für Anfang 2014 ins Auge gefasst worden.

1945 beim Luftangriff auf Potsdam zerstört

Die Alte Post wurde bei dem Luftangriff auf Potsdam 1945 zerstört. In den 1960er-Jahren entstand an der Stelle ein Wohnhochhaus, das „Haus des Reisens“. Der Plattenbau wurde wiederum 2009 abgerissen. Über den Wiederaufbau der Alten Post hatte es auch in der Stadtpolitik heftige Debatten gegeben. Schließlich beschlossen die Stadtverordneten, es in historischer Anlehnung an Georg Christian Unger (1743–1799) wiederzuerrichten. Mit dem Entwurf war das Architekturbüro von Bernd Redlich beauftragt worden. Der ursprünglich von der Pro Potsdam favorisierte Entwurf des Architekten Ingo Schümann fand bei Denkmalpflegern und in der Stadtpolitik keine Zustimmung. Ein in einem Workshop erarbeiteter Kompromiss wurde später ebenfalls verworfen.

Stefan Engelbrecht

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