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Potsdamer Verkehrsbetriebe: Schwierige Chefsuche beim ViP

Die Nachfolgersuche für die Führungsetage der Verkehrsbetriebe ist kompliziert: Ein Kandidat ist wieder abgesprungen. Der ViP-Aufsichtsrat fühlt sich außerdem übergangen. 

Potsdam - Bei der Besetzung der beiden Chefposten des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) gibt es Verzögerungen. Das teilte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am späten Mittwochabend im Hauptausschuss mit – im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung, wie Teilnehmer den PNN berichteten. Zuvor hatte er im öffentlichen Teil der Sitzung einen Bericht der „Märkischen Allgemeinen“ zurückgewiesen, er habe bei der Besetzung der Doppelspitze mehr auf eine paritätische Besetzung mit einer Frau und einem Mann geachtet, als auf fachliche Qualitäten: „Das ist falsch. Es gab eine Bestenauslese.“ Die Auswahl hatte eine Jury getroffen, in der neben Schubert zum Beispiel Kämmerer Burkhard Exner (SPD) und Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) saßen.

Allerdings verläuft die Suche nicht problemlos. So hatte die Stadt für den Technikchef bereits einen Kandidaten gefunden, den Schubert offenbar gerade wegen dessen Erfahrungen bei der Beschaffung von Trams und der Erweiterung von Straßenbahnnetzen – Thema Krampnitz – nach Potsdam lotsen wollte. Doch kurz vorher habe der Arbeitgeber dieses Favoriten ein besseres Angebot gemacht. So bleibt der Kandidat nun in seiner Stadt.

Claudia Wiest wird kaufmännische Geschäftsführerin

Jetzt werde man mit den anderen drei Bewerbern, die es in die engere Wahl geschafft haben, weitere Gespräche führen, um möglichst im Februar dem Aufsichtsrat des ViP ein Ergebnis präsentieren zu können, wie Schubert hofft. Das Problem: Wer immer gefunden wird, gilt zunächst eben nur als zweite Wahl.

Für den Posten des kaufmännischen Geschäftsführers konnte Schubert hingegen ein Ergebnis verkünden: Hier soll Claudia Wiest den ViP verstärken, es wäre die erste Frau an dessen Spitze. Sie kann auf mehrjährige Erfahrungen aus der Arbeit für Verkehrsbetriebe in Baden-Württemberg zurückblicken. Auch sie soll noch einmal dem Aufsichtsrat des ViP vorgestellt werden. Dort gab es Irritationen, weil sich das neu zusammengesetzte Gremium übergangen fühlte. Doch das sei mit dem früheren Aufsichtsrat so verabredet gewesen, sagte Rubelt laut Teilnehmern. Dies sei aber offenbar nicht gut genug kommuniziert worden.

Tramausbau nach Krampnitz kostete alte Spitze den Job

Wie berichtet bestand bei der Besetzung der Posten Handlungsbedarf – im vergangenen Frühsommer hatte Schubert die alte ViP-Spitze vor die Tür gesetzt, unter anderem wegen der Probleme beim geplanten Tramausbau nach Krampnitz, dem wichtigsten Verkehrsprojekt der Stadt. Daher hatte übergangsweise Monty Balisch den ViP geführt und sich offenbar bei den Mitarbeitern schnell beliebt machen können. Doch im laufenden Bewerberverfahren wurde er nicht berücksichtigt, laut dem Auswahlgremium aus fachlichen Gründen – Favoritin Wiest sei erfahrener. Balisch solle nun eine wichtige Anstellung im Stadtwerke-Konzern erhalten, hieß es im Ausschuss. Schubert soll dies ausdrücklich befürworten. 

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