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Wo im Potsdamer Norden soll sich ein neues Gymnasium und die Gesamtschule "Am Schloss" ansiedeln? Darüber gibt es Streit.

© Sebastian Gabsch PNN

Potsdamer Schulstreit: Lösung in Sicht?

Wohin nördlich der Havel sollen das neue Gymnasium und die Gesamtschule „Am Schloss“ kommen? Diverse Verhandlungsrunden könnten diese Woche zu einer Entscheidung führen.

Potsdam - In dieser Woche stehen die entscheidenden Verhandlungen zu der Frage an, an welchen Standorten nördlich der Havel ein neues Gymnasium und die Gesamtschule „Am Schloss“ langfristig eine Perspektive erhalten. Unter anderem gibt es nach PNN-Informationen weitere Gespräche in der rot-grün-roten Rathauskooperation, aber auch ein Treffen der interfraktionellen Arbeitsgruppe für die Schulentwicklung in der Stadt. Das Ziel formulierte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) in einer aktuellen Mitteilung: Der Plan solle „mit breiter politischer Mehrheit beschlossen werden und in zentralen Punkten dem Elternwillen entsprechen“.

Die Gesamtschule "Am Schloss" nach Krampnitz?

Wie berichtet hatten die Stadtverordneten zuletzt die Entscheidung zu den Schulstandorten vertagt. Gerade in der rot-grün-roten Rathauskooperation hatte es heftigen Streit wegen des Vorschlags von Bildungsdezernentin Noosha Aubel (parteilos) gegeben, am Standort Pappelallee ein Gymnasium zu errichten und die dort eigentlich vorgesehene Gesamtschule „Am Schloss“ nach Krampnitz ziehen zu lassen. Letzteres ist derzeit vom Tisch: Als neuen Standort für die Gesamtschule oder auch ein Gymnasium haben gerade SPD-Vertreter das Oberstufenzentrum 1 in der Jägerallee auserkoren. 

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Auslöser dafür war auch ein Brief der Leiterin des für Potsdam zuständigen Schulamts, Janina Kolkmann – die das Oberstufenzentrum (OSZ) als möglichen Standort für ein Gymnasium ins Spiel gebracht hatte, auch aufgrund sinkender Schülerzahlen. So seien dort aktuell knapp 200 Schüler in Voll- und weitere 756 Jugendliche in Teilzeit vor Ort, teilte das Bildungsministerium des Landes auf PNN-Anfrage mit. 

Räumliche Kapazitäten im OSZ könnten eine Lösung sein

Vor zehn Jahren sei es noch um 275 Voll- und 1051 Teilzeitschüler gegangen. Die Position von Kolkmann sei laut Ministerium auch kein Widerspruch zu einer Studie zur Stärkung der OSZ in Brandenburg, auf die Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammer bei ihrer Kritik an den Schließplänen verwiesen hatten. Denn die Studie gehe eben von stabilen Schülerzahlen aus. 

„Es könnte eine Option sein, im OSZ I räumliche Kapazitäten zu nutzen, die gegenwärtig nicht vollständig ausgeschöpft werden“, sagte eine Ministeriumssprecherin. Das Rathaus müsse als Schulträger eine Grundsatzentscheidung treffen, „ob der jetzige Standort des OSZ I Technik wie bisher weiterbetrieben werden soll, die Organisationsstrukturen der Potsdamer OSZs geprüft werden sollen oder das OSZ I Technik parallel zu einer weiterführenden allgemeinbildenden Schule betrieben wird.“ 

Ein Problem des jetzigen Schulplans ist, dass nun neben der Gesamtschule am Schloss auch eine weitere Gesamtschule in Krampnitz entstehen soll – aber eigentlich mehr Gymnasialplätze benötigt werden. Daran erinnerte auch Potsdams Kreiselternsprecher Markus Kobler. Eine Lösung ist hier noch offen. 

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