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Ein Teil der Nutheschlange in Potsdam.

© Andreas Klaer

Potsdamer Nutheschlange: Der Streit mit dem Architektenpaar Baller ruht

Die Pro Potsdam arbeitet an einem Konzept für die Nutheschlange. Bewahrt das das Gebäudeensemble vor dem Abriss?

Potsdam - Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam will bis Ende April ein Konzept für das sogenannte Terrassenhaus der Nutheschlange erarbeiten. Das kündigte das Unternehmen am Freitag in einer Pressemitteilung an. Damit reagieren die Wohnungsbauer auf den Vorschlag von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) zu prüfen, wie eine Sanierung des baufälligen und leerstehenden Kopfbaus der Anlage ermöglicht werden könnte. Damit könnte er, wie von der Bürgerinitiative Nutheschlange gefordert, vor einem Abriss bewahrt werden. Schubert hatte wie berichtet Ende November im Rahmen des Babelsberger Stadtteildialogs aufgefordert, auch ein Erbpachtmodell für das Gebäude zu erwägen.

„Bis auf weiteres“ will die Pro Potsdam laut ihrer Mitteilung zudem „den urheberrechtlichen Streit mit dem Architektenpaar Baller ruhen lassen“. Die Architekten der Nutheschlange hatten in einem Interview mit den PNN auf ihr Urheberrecht am Terrassenhaus verwiesen. Sie könnten den von der Pro Potsdam angestrebten Abriss des Terrassenhauses so blockieren. „Wir werden hart bleiben und mit gerichtlichen Mitteln dagegen vorgehen“, hatte Hinrich Baller angekündigt.

Ein Erbpachtmodell könnte den Streit beilegen

Die Pro Potsdam prüft jetzt, ob etwa die Gründung einer Wohnungseigentümergemeinschaft oder eine Grundstücksteilung rechtlich möglich sind. Untersuchen will sie weiterhin, welche Auswirkungen die Herauslösung des Terrassenhauses aus dem Grundstück der Nutheschlange hätte und ob dies zu einer Trennung von Versorgungsleitungen führen werde. Das Konzept soll auch ermitteln, wie ein Erbpachtmodell aus kaufmännischer Sicht realisiert werden könnte – zum Beispiel mit der Berechnung eines Erbpachtzinses und eines Verfahrens zur Vergabe der Wohnungen.

Die Wohnungsbaugesellschaft will ihr Konzept den für die Pro Potsdam zuständigen Gremien der Stadt „zur Beschlussfassung und Entscheidung“ vorlegen. Falls diese Gremien zustimmen, soll es der Bürgerinitiative Nutheschlange und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das Parken im Terrassenhaus sei mindestens noch während des ersten Quartals 2020 möglich. 

Carsten Holm

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