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In der Potsdamer Mitte wird kräftig gebaut.

© Thilo Rückeis

Potsdamer Mitte: Bezahlbare Wohnungen in Bestlage

Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ feierte am Donnerstag die Grundsteinlegung für fünf Häuser am Alten Markt.

Potsdam - Ein großer Tag für die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“: Am Donnerstag legten Vertreter der Genossenschaft gemeinsam mit Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) den Grundstein für das Haus am Acht-Ecken-Platz an der künftigen Erika Wolf-Straße/Ecke Friedrich Ebert-Straße. Die Grundsteinlegung, an der rund hundert Besucher teilnahmen, fand symbolisch für alle der insgesamt fünf Häuser statt, die im sogenannten Block III von der Wohnungsgenossenschaft errichtet werden. 

Genossenschaftsvorstand Bodo Jablonowski betonte, dass die Beteiligung der Genossenschaft nur möglich gewesen sei, weil sich Potsdam bei dem Bauprojekt zu einer Konzeptvergabe mit Festpreis entschieden habe: „Das ist die Grundlage für bezahlbares Wohnen an einem der schönsten Plätze Potsdams.“ 

24 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten für Gastronomie, Handel und Dienstleistungen im Erdgeschoss sollen in dem Haus auf dem Los 1 entstehen, dank einer Förderung durch das Land Brandenburg können die Wohnungen für Quadratmeterpreise von 5,50 bis 7 Euro angeboten werden. Etwas anders ist es beim Haus auf Los 2: Hier entstehen 22 Wohnungen, drei Gewerbeeinheiten sowie ein Veranstaltungsbereich für Kunst, Kultur und Bildung. Die Wohnungen sind zwar nicht gefördert, liegen aber zehn Prozent unter dem Mietspiegel und sollen künftig für 9,90 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Die drei anderen Häuser liegen auf Los 5 des Blocks III

„Wir wollen für ganz normale Potsdamer bauen“, sagte Jablonowski. Den Oberbürgermeister bat er, auch bei künftigen Bauprojekten an der Konzeptvergabe mit Festpreis festzuhalten: „Sie können auf die Wohnungsgenossenschaft Kar Marx zählen!“ 

Architektonisch spannende Mischung 

Dass an so prominenter Stelle Wohnungen zu diesen Preisen angeboten werden, sei ein großer Erfolg, sagte der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Pete Heuer (SPD): „Auch in Frankfurt am Main oder in Dresden gibt es Leitbauten-Projekte, doch wir in Potsdam machen etwas anders.“ 

Mike Schubert äußerte sich ähnlich: „Das ist eine Mitte, wie ich sie mir vorstelle – mit Genossenschaften.“ Er lobte die Genossenschaften für ihre Arbeit: „Ohne sie wäre bezahlbares Wohnen in Potsdam nicht möglich“, so Schubert. Auch architektonisch sei bei den geplanten Häusern eine „spannende Mischung“ entstanden, die nicht nur aus Barockarchitektur bestehe. „Spätestens im Januar werden wir hoffentlich langsam sehen können, wie die Potsdamer Innenstadt wiederersteht“, sagte Schubert. 

Jablonowski erinnerte daran, dass die Wohnungsgenossenschaft mit den Neubauten an ihre Beiträge zur Gestaltung des Stadtzentrums in den 50er- und 60er- Jahren anknüpfe: Auch damals habe die Genossenschaft schon am Alten Markt Neubauten errichtet und damit der Wohnungsnot entgegengewirkt. „Es ist nur folgerichtig, dass wir nun auch wieder an diesem Ort neu bauen“, sagte Jablonowski. 

Genossenschaftsmitglieder waren eingeladen 

Um eine Brücke von damals zu heute zu schlagen, hatte er zwei Genossenschaftsmitglieder zur Grundsteinlegung eingeladen: Die 86-jährige Edith Rudlaff und die 27-jährige Sarah Janz, die beide etwas Mörtel auf den Grundstein warfen. „Möge kein Feuer dich erreichen!“, wünschte Rudlaff dem künftigen Haus, nachdem sie die traditionellen Hammerschläge auf den Grundstein vollführt hatte. 

Rudlaff war exakt vor 63 Jahren Mitglied der Wohnungsgenossenschaft geworden, am 2. September 1958, drei Jahre später bezog sie ihre erste Wohnung, in der sie immer noch lebt. Damals herrschte Wohnungsnot – das sei heute anders, so Jablonowski: „Doch der Wohnungsmarkt ist angespannt und für viele junge Potsdamer ist es gerade schwer, eine geeignete Wohnung zu finden.“ 

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Rund 19 Millionen Euro werden investiert  

Die Wohnungsgenossenschaft investiert rund 19 Millionen Euro in den Bau der fünf Häuser. Ein Drittel der insgesamt geplanten Wohnungen sind Zwei-Zimmer-Wohnungen, 45 Prozent haben drei, die restlichen 20 Prozent vier oder fünf Zimmer. Auch eine Tiefgarage ist geplant. Die Fertigstellung aller fünf Häuser soll Ende 2023 erfolgen.  

Die Genossenschaft „Karl Marx“ ist zusammen mit der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG der größte Investor des neuen Karrees in der Stadtmitte. 

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