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Dieser Flyer stammt nicht von Mirco Nauheimer. (Für eine vollständige Aussicht auf das Foto klicken.)

© privat

Potsdam: Gefälschte Flyer zu RAW-Plänen im Umlauf

In Potsdam tauchen derzeit Flyer mit Kritik an den RAW-Plänen auf. Sie stammen angeblich vom Investorenvertreter Mirco Nauheimer. Nun stellt sich raus: Das Schreiben ist ein Fake.

Teltower Vorstadt - Die Zettel, ausgehängt etwa in der Schlaatzstraße, mit der Überschrift „Anwohnerinformation“, wirken auf den ersten Blick professionell. Es geht um die Pläne, das RAW-Gelände nahe dem Hauptbahnhof zum IT-Standort zu entwickeln und deren Folgen für Mieten und Verkehr. Gezeichnet ist mit dem Namen des Investorenvertreters Mirco Nauheimer, inklusive Handynummer und E-Mailadresse, „für Bedenken und Vorschläge“. Allerdings: Der Zettel stammt nicht von Nauheimer.

„Das Schreiben ist nicht von mir verfasst oder in Umlauf gebracht worden“, sagte er am Freitag auf PNN-Anfrage. „Die Angabe von persönlichen Daten finde ich bedauerlich und stillos“, erklärte er. Dennoch wolle er zunächst nicht juristisch dagegen vorgehen. Bisher habe sich außer der Presse noch niemand in Folge der Aushänge bei ihm gemeldet.

Negative Folgen der neuen RAW-Pläne werden aufgelistet

Inhaltlich zählt das gefälschte Schreiben die negativen Folgen der Umbaupläne für das RAW-Gelände auf. Die Argumente hatte Nauheimer bei einer Bürgerinformation vor einer guten Woche wie berichtet tatsächlich vorgebracht – allerdings zwischen den überwiegenden positiven Effekten, die er sieht. Genannt werden auf dem Zettel die steigenden Mieten, das steigende Verkehrsaufkommen und das veränderte Straßenbild durch den teilweise 33 Meter hohen Neubau als Ergänzung der historischen Hallen.

Mirko Nauheimer
Mirko Nauheimer

© Andreas Klaer

Einen Verdacht, wer hinter dem Fake stecken könnte, nannte Nauheimer nicht. „Eine konkrete Vermutung habe ich nicht – allerdings sind mir einige Personen bekannt, die das Projekt aus politischen Gründen diskreditieren möchten“, erklärte er.

Seit der Präsentation der Pläne für ein Digitalzentrum mit rund 1400 Arbeitsplätzen vor den Anwohnern hatten sich verschiedene Kritiker zu Wort gemeldet. Für rund 116 Millionen Euro soll ab 2020 auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks an der Friedrich-Engels-Straße ein Gebäude für IT-Firmen und Start-ups gebaut werden. So hatte etwa die Fraktion Die Andere nach der Veranstaltung vor einer „enormen Bedrohung“ für die Mieter gewarnt. Auch das anonyme Autorenkollektiv „Stadt für alle“ äußerte sich auf seiner Internetseite kritisch.

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