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Turbulent: Befürworter und Gegner des Garnisonkirchen-Aufbaus trafen beim Bürgerdialog aufeinander.

© A. Klaer

Potsdam: Brandenburger Linke uneins über Kurs zur Garnisonkirche

Landtagsfraktionschef der Linken, Ralf Christoffers, fand versöhnliche Worte zur Garnisonkirche. Einige Genossen sehen das allerdings anders.

Potsdam - Die Linke ringt um ihren Kurs zum Wiederaufbau der Garnisonkirche: Nach versöhnlichen Tönen von Landtagsfraktionschef Ralf Christoffers meldete sich am Mittwoch der Potsdamer Bundestagsabgeordnete Norbert Müller zu Wort und stellte klar: Es sei nicht Position der Linken in Brandenburg und auch in Potsdam, offen für den Wiederaufbau der Kirche zu sein. Genau das hatte Christoffers nach einem Gespräch zwischen der Linke-Fraktion und der evangelischen Landeskirche gesagt, die den Bau mit einem Millionendarlehen unterstützt.

Christoffers: Baulicher Bruch mit der Vergangenheit muss erkennbar sein

Dazu hatte Christoffers einschränkend erklärt, man könne sich den Bau vorstellen, „wenn das Bauvorhaben aus Spendengeldern finanziert, ein überzeugendes Konzept für Aufklärung und Versöhnungsarbeit umgesetzt und ein baulicher Bruch mit der Vergangenheit erkennbar wird“. Dazu erklärte Linke-Kreischef Sascha Krämer, man wolle ein deutliches Zeichen für ein Friedenszentrum: „Das setzt die Weiterentwicklung des bisherigen Konzepts eines Versöhnungszentrums voraus.“ Ebenso bekräftigte Krämer die Position, keine öffentlichen Gelder für den Bau einzusetzen.

Der Bund hat vor einigen Jahren zwölf Millionen Euro Haushaltsmittel für das Bauvorhaben in Aussicht gestellt. Die Linke im Bundestag hat inzwischen beantragt, diese Mittel wieder zu streichen. Für das rund 38 Millionen Euro teure Bauvorhaben fehlen derzeit Mittel im zweistelligen Millionenbereich. Zunächst soll deshalb ab dem Herbst für rund 26 Millionen Euro eine reduzierte Turmvariante ohne Schmuckelemente gebaut werden. Dafür fehlen noch 750 000 Euro. Die Potsdamer Garnisonkirche wurde 1945 zerstört und 1968 in der DDR abgerissen, ihr Wiederaufbau ist wegen der Geschichte seit Jahren umstritten. 

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