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Polizeibericht für Potsdam: Rentner im Visier von Trickbetrügern

Der sogenannte Enkeltrick ist eine beliebte Betrugsmasche. Der Trick wird immer wieder modifiziert. Eine Abart ist die "Kripo-Variante" – wie in einem aktuellen Fall in Babelsberg.

Potsdam - Am vergangenen Mittwoch, dem 20. November, hat ein Täter in Babelsberg versucht, ein Rentner-Ehepaar hereinzulegen. Wie der 72 Jahre alte Jürgen K. den PNN am Sonntag mitteilte, habe ihn ein Unbekannter angerufen und sich am Telefon als Mitarbeiter des Landeskriminalamts (LKA) ausgegeben. In Babelsberg, sagte der Mann, seien gerade „räuberische Banden unterwegs“. Das LKA habe, so ging seine Räuberpistole weiter, 18 verdeckte Ermittler in diesem Bereich eingesetzt. Es seien Verdächtige festgenommen worden, einer habe ein Notizbuch mit dem Namen des Rentners bei sich getragen. In dem Notizbuch sei zu lesen gewesen, dass der Rentner K. über Goldmünzen verfüge. „Ich fand das sehr beunruhigend, obwohl ich dem Anrufer nicht geglaubt habe“, sagte K. den PNN, „aber der hatte Ortskenntnis“. Er kündigte einen Strafantrag bei der Polizei an.

Wiederholt dieselbe Masche

Bereits vor anderthalb Wochen versuchten Betrüger in drei Fällen eine ähnliche Masche. Am14. November wurde in drei Fällen der Anruf eines vorgeblichen Kriminalbeamten gemeldet. Der Unbekannte gab jeweils an, dass Verbrecher aus dem Gefängnis ausgebrochen seien. Die Angerufenen sollten Türen und Fenster verschließen, um einen Einbruch zu verhindern. Er würde sich später nochmal melden. In allen drei Fällen fiel seine Geschichte jedoch nicht auf fruchtbaren Boden. Der Anrufer meldete sich nicht wieder. Die Polizei hatte Strafanzeigen wegen versuchten Betruges aufgenommen. Bei Anrufen von fremden Personen, die sich wahlweise als Enkel, Neffe, Handwerker oder Kriminalbeamter ausgeben, sollte man immer wachsam sein. Im Zweifelsfall das Telefonat beenden und die örtliche Polizeidienststelle unter der öffentlich bekannten, im Telefonbuch eingetragenen Telefonnummer oder die 110 anrufen.

Verhaltensweisen im Überblick

  • Nicht am Telefon ausfragen lassen.
  • Keine Details der familiären oder finanziellen Verhältnisse preisgeben.
  • Nicht von Anrufern drängen und unter Druck setzen lassen.
  • Einen späteren Gesprächstermin vereinbaren, um die Angaben z.B. durch einen Anruf bei dem besagten Verwandten oder einem Rückruf bei der örtlichen Polizei (oder 110) zu überprüfen. In keinen Fall die angezeigte oder vom Anrufer genannte Nummer anrufen.
  • Misstrauen ist angesagt, wenn der Anrufer sich als Verwandter ausgibt, seinen Namen aber nicht nennen will.
  • Vor einer Geldübergabe die Angelegenheit mit einer Person des Vertrauens bereden.
  • In jedem Fall gilt: Kein Geld an Personen übergeben, die nicht persönlich bekannt sind – auch nicht der Polizei.
  • Wichtig: Die Polizei ist unter 110 zu erreichen – die Polizei ruft aber niemals unter dieser Nummer an
  • Wenn eine Geldübergabe vereinbart wurden, unbedingt noch vor dem Übergabetermin die Polizei informieren.
  • Menschen, die Opfer eines Enkeltricks geworden sind, sollten dies unverzüglich bei der Polizei anzeigen.
  • Den Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zu Hause, sondern in der Bank oder einem Schließfach auf.

Weitere Hinweise finden Sie unter anderem auch im Bürgerportal der Polizei des Landes Brandenburg.

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