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Linda Teuteberg (M.) ist FDP-Direktkandidatin und tritt erneut im Wahlkreis 61 an.

© Sebastian Gabsch

PNN-Wahl-Serie | FDP-Direktkandidatin Linda Teuteberg: Mitgliedsantrag auf dem Bierdeckel

Die PNN begleiten die sechs Potsdamer Direktkandidatinnen und -kandidaten der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien bei einem Wahlkampftermin vor Ort. Heute: Linda Teuteberg (FDP) in Babelsberg.

Potsdam - Peter Henn war den ganzen Nachmittag in seinem Garten beschäftigt. Ein Zeltdach stellte der Potsdamer Unternehmer auf, Biertische und -bänke, dazu eine Bühne. Und jede Menge Dekoration in den FDP-Parteifarben Gelb und Magenta besorgte er. Denn Henns Garten in der Nähe vom Griebnitzsee war am Dienstag ein „Liberaler Garten“. In der gemütlichen und familiären Atmosphäre eines Gartenfestes lud die FDP, deren stellvertretender Kreisvorsitzender Peter Henn ist, zu einem Wahlkampfauftritt ihrer Direktkandidatin für den Wahlkreis 61, Linda Teuteberg.

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An einem kleinen Stand gab es Bier, Wein und Chili con Carne, und auf den Tischen lagen Bierdeckel, auf deren Rückseite man gleich noch einen Mitgliedsantrag für die Liberalen ausfüllen konnte.

50 Gäste beim Liberalen Gartenfest in Babelsberg

Und am Ende waren es wohl knapp 50 Personen, die auf den Bierbänken, aber auch auf einem Kindertrampolin und auf den Treppen, die zu einem kleinen Spielplatz führten, der Kandidatin lauschten. Linda Teuteberg gab sich an diesem Abend staatsfraulich: Es waren die langen Linien und die großen Themen, die die Potsdamer Bundestagsabgeordnete und FDP-Landesvorsitzende ins Feld führte, und für die es von den Parteianhängern im Garten am Griebnitzsee jede Menge Applaus gab.

„Unser Auftrag ist es, den Unterschied zwischen einer entschlossenen, klaren Pandemiebekämpfung, die wir brauchen, und einem Übermaß staatlicher Eingriffe andererseits klarzumachen“, sagte Teuteberg. Der freiheitliche Rechtsstaat, die soziale Marktwirtschaft, die Rolle des Staates und die Debattenkultur im Land waren Themen, zu denen die 40-Jährige sprach. Beim Thema Klimawandel zog Teuteberg eine klare Grenze zum Kurs der Grünen: „Unsere Verantwortung ist es, Wege aufzuzeigen, mit denen sich der Klimaschutz mit Wohlstand und einer freiheitlichen Lebensweise verbinden lässt.“

FDP verteidige den freiheitlichen Rechtsstaat 

In eine ähnliche Kerbe schlug der extra nach Potsdam gekommene Gastredner Wolfgang Gerhardt. Der frühere FDP-Bundesvorsitzende und Ex-Vorsitzende der Bundestagsfraktion schwor die Besucher auf die Rolle der FDP in Deutschland ein. „Wir sind keine Mehrheitspartei in Deutschland, aber wir müssen auch die Courage aufbringen, unangenehme Themen anzusprechen“, so Gerhardt. Die FDP sei die Partei, die den freiheitlichen Rechtsstaat verteidige. „Wir sind der Auffassung, dass die Freiheit das höchste Gut ist.“

Um den Wahlkreis ging es beim Gartenfest nicht

Und Potsdam? Um den eigenen Bundestagswahlkreis, zu dem auch das Umland gehört, ging es bei den vorbereiteten Vorträgen nicht. Dabei ist Teuteberg lokal verwurzelt. Sie ist in Königs Wusterhausen geboren, bei Storkow aufgewachsen, hat an der Uni Potsdam Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre studiert, lebt seit Jahren in Babelsberg, ist Stadtverordnete in Potsdam, auch ihr Mann Björn sitzt im Stadtparlament. Ihre Lieblingsorte in Potsdam seien der Park Babelsberg und Klein Glienicke, auch wegen der historisch-politischen Dimension, ihrer einstigen Lage an der Mauer, sagte die Ex-Generalsekretärin der FDP bei einer Wahlpodiumsrunde des Frauenpolitischen Rats am 13. August, dem 60. Jahrestag des Mauerbaus.

Gespräche mit Interessenten mit und ohne Parteibuch

Doch nach den Reden stand Teuteberg den in den „Liberalen Garten“ gekommenen Besuchern, unter denen sich auch der frühere FDP-Landesvorsitzende Axel Graf Bülow befand, noch lange für Gespräche zur Verfügung.

Und die eine oder andere Interessentin ohne Parteibuch scheint sie auch überzeugt zu haben. Zum Beispiel Manuela Schultze, die vor einigen Tagen an einem Infostand der Liberalen auf dem Wochenmarkt auf dem Babelsberger Weberplatz danach fragte, wann man denn Linda Teuteberg mal persönlich treffen könne. Die wahlkämpfenden Parteimitglieder luden sie spontan in den Hennschen Garten ein. „Ich kannte sie bisher nicht, aber heute Abend hat mir das sehr gut gefallen“, sagte Schultze hinterher. „Das, was ich von Linda Teuteberg gehört habe, entspricht dem, was ich auch selber denke.“ Bisher habe sie andere Parteien gewählt, manchmal auch aus Protest, sagte die Potsdamerin. Aber nach dem Abend im Garten am Griebnitzsee könne sie sich durchaus vorstellen, am 26. September ihr Kreuz bei der FDP zu machen. (mit mak)

Bereits erschienen: SPD-Direktkandidat Olaf Scholz

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