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Pläne für Entwicklungsgebiet: Widerstand im Norden von Potsdam

In Fahrland und Golm gibt es Kritik an den Rathaus-Plänen für ein neues Entwicklungsgebiet in Potsdam.

Potsdam - Die von der Bauverwaltung geplante Ausweisung eines neuen Entwicklungsgebiets im Norden des Ortsteils Fahrland sorgt für Kritik bei den Anwohnern. Diese hat jetzt Tina Lange formuliert, Sprecherin der örtlichen Bürgerinitiative und Landtagskandidatin der Linken im Potsdamer Norden. Aus ihrer Sicht drohe ein neues Großprojekt mit Tram-Depot, Wertstoffhof und Berufsfeuerwehr – das sei zwar „alles im Zuge von Krampnitz nötig, warum aber eigentlich in Fahrland und im Landschaftsschutzgebiet und nicht in Krampnitz auf heute bereits bebaubarem Gebiet ohne langjährige und unsichere Verfahren?“.

"Kein zweites Klein-Krampnitz!“

Dringend nötig vor Ort ist aus Sicht von Lange allein die Erweiterung der Regenbogen-Grundschule und für die begrüßenswerten Tramplanungen gegebenenfalls ein zweiter Betriebshof des Verkehrsbetriebs. Doch soll laut der Bauverwaltung auch im Zuge sogenannter vorbereitender Untersuchungen auch geprüft werden, ob dort neue Gewerbeflächen oder Wohnungen entstehen könnten. Dazu müsste der gesamte, derzeit vor allem landwirtschaftlich genutzte Bereich, immerhin 62 Hektar, aus dem übergreifenden Landschaftsschutzgebiet „Königswald“ herausgelöst werden. „Das werden wir so nicht mitmachen – Tram ja, aber kein zweites Klein-Krampnitz!“, so Lange. Die Nutzung des Areals müsse sich auf das Notwendigste beschränken. Fahrland ist in den vergangenen Jahren bereits stark gewachsen – Anwohner haben jedoch mehrfach moniert, dass vom Rathaus nicht genügend soziale Infrastruktur für den Ortsteil geschaffen worden sei. Laut der „Märkischen Allgemeinen“ hat sich auch Fahrlands Ortsvorsteher Claus Wartenberg (SPD) gegen das Vorhaben der Bauverwaltung ausgesprochen.

Die rund 120.000 Euro teure Untersuchung zur Realisierbarkeit der Pläne soll zwei bis fünf Jahre dauern. Dann muss entschieden werden, ob es ein Entwicklungsgebiet geben wird. Ob es überhaupt soweit kommt, hängt an den Stadtverordneten. In deren Versammlung steht das Thema am Mittwoch auf der Tagesordnung. Eine ähnliche Voruntersuchung ist wie berichtet auch für 66 Hektar zwischen dem Großen Herzberg und der Golmer Chaussee geplant, auch dort geht es um einen kleinen Teil eines Landschaftsschutzgebiets. Das sorgt bei der Vize- Ortsvorsteherin Sylvia Frenzel (Bürgerbündnis) für Unmut. „Diese Pläne sind völlig überdimensioniert und eine umweltpolitische Bankrotterklärung“, sagte sie den PNN. Auch von „Kahlschlag-Politik“ war die Rede. Vor weiterem Flächenfrass müsse die innere Entwicklung des Ortsteils stehen.

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