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In Golm lässt die Stadt mit dem Go:In 2 auf vier Etagen Büros und Labors für junge Forscher bauen.

© Andreas Klaer

OB Schubert legte Grundstein für Go:In 2: Mit Golm hat Potsdam Großes vor

Dauerhafte Bleibe für Jungunternehmer: Oberbürgermeister Schubert hat im Science Park den Grundstein für das Go:In 2 gelegt.

Golm - Die Landeshauptstadt Potsdam hat am Donnerstag einen weiteren Meilenstein für den Ausbau ihres Wissenschaftszentrums in Golm gesetzt. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) legte den Grundstein für den Neubau eines Büro-und Laborgebäudes, das Go:In 2. Es wird im Auftrag der Stadt durch die kommunale Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH (TGZP) errichtet und soll im zweiten Quartal 2021 eröffnet werden.

Gründerzentrum hatte einen Geburtsfehler

Das Go:In 2 entsteht im Potsdam Science Park gegenüber des ersten Go:In, eines Zentrums für Gründer und junge Unternehmen, das die Stadt 2007 in Betrieb genommen hat. Es wurde zunächst ein großer Erfolg: Schnell waren die Räume vermietet, doch das Gründerzentrum hatte einen Geburtsfehler. Wegen der Fördermittel mussten die Mietverträge befristet werden, eigentlich hätten die Start-ups das Gebäude schon 2015 verlassen müssten. Agnes von Matuschka, Geschäftsführerin des Standortmanagements in Golm, sprach am Donnerstag von Go:In als „unserem Brutkasten“.

Die Standortpolitik der Stadt wurde heftig kritisiert - schließlich bestand die Gefahr, dass sieben plötzlich heimatlos werdende Jungunternehmer der Stadt den Rücken kehren würden. Anfangs, räumte der Verwaltungschef ein, habe man auf private Investoren gehofft, die das Problem lösen würden. Das sei jedoch „ein frommer Wunsch“ geblieben.

„Mit diesem Neubau ermöglichen wir nicht nur den Verbleib der gewachsenen Unternehmen am Standort, sondern geben gleichzeitig ein Signal für den Aufbruch“, sagte Schubert. Den Unternehmen und deren Beschäftigten dankte er für deren „Standortloyalität“.

Neubau soll bis 2021 fertig sein

Das Versagen, nicht rechtzeitig Bauten für den wissenschaftlichen Nachwuchs geschaffen zu haben, machte die Stadt so gut es ging wett: Mit dem Wirtschaftsministerium und der Investitionsbank des Landes Brandenburg handelte sie aus, dass die Förderrahmenbedingungen für das Go:In bis Mitte 2021 ausgesetzt werden. Dann soll der Neubau fertig sein - und die sieben Jungunternehmer, die zumeist in den Bereichen Bio-Technologie, Analytik und Diagnostik arbeiten, könnten zu günstigen Mietkonditionen hinüberziehen.

Die Stadt, betonte Schubert, beteilige sich mit 5,2 Millionen Euro an den Baukosten von 15,2 Millionen, damit auf Fördermittel verzichtet werden könne und erneute Restriktionen für die Mieter vermieden würden. Die Stadt erwarte nicht nur eine finanzielle, „sondern vielmehr eine strukturelle Dividende für den Standort, die Stadt und die gesamte Region“.

„Erklärtes Ziel“, so Schubert, sei es, „den Potsdam Science Park zu einem internationalen Innovationsstandort auszubauen.“ Das Go:In 2 werde einen wichtigen Impuls für das Umfeld und den ganzen Standort geben.

Zukunft kann auch in Potsdam nicht ohne Anglizismen geplant werden. Der Oberbürgermeister (englisch: Lord Mayor) sprach von der „Road map“, mit der die Stadt eine langfristige Strategie für den Science Park entwickelt habe. So entstünden mit dem Technology Campus auf der anderen Seite der Bahngleise im Verbund mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam schon kurzfristig weitere Ansiedlungsflächen für Unternehmen und die Erweiterung der Universität (University). Mit dem Neubau des Instituts für Informatik der Uni befinde sich ein erstes Projekt bereits „in der sichtbaren Umsetzung“.

Erweiterung Golms soll geprüft werden

Die Landeshauptstadt hat mit dem Ortsteil Golm Großes vor. Der Science Park solle stärker mit dem Ortskern verbunden werden, kündigte Schubert an. „Mit der neuen Golmer Mitte wollen wir ein identitätsstiftendes und urbanes Zentrum für alle schaffen: für Einwohnerinnen, Wissenschaftler, Studierende, Unternehmer und Beschäftigte“.

Golm, so der Oberbürgermeister weiter, solle „ein neues Stadtquartier werden“, mit mehr Versorgungs- und Dienstleistungsangeboten. Schon heute müsse die Stadt über langfristige Erweiterungsmöglichkeiten nachdenken. Vorbereitende Untersuchungen seien eingeleitet worden.

Auch die Möglichkeit einer Erweiterung Golms nach Norden hin solle geprüft werden. Im besten Fall könnten Voraussetzungen für Erweiterungsvorhaben in zehn oder mehr Jahren geschaffen werden.

Carsten Holm

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