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Es geht nur um etwa fünf Hektar - doch ohne deren Bebauung entgehen der Stadt bei der Entwicklung des Wohngebiets Krampnitz rund fünf Millionen Euro.

© dapd

Neues Wohngebiet in Potsdams Norden: Krampnitz: Stadt erwägt Klage

Die Potsdamer Stadtverwaltung will gegen die gemeinsame Landesplanung vorgehen und gegen das Verbot der „Schönen Aussicht“ klagen. Obwohl das Areal nur klein ist, würden der Stadt ohne dessen Bebauung etwa fünf Millionen Euro entgehen.

Von Katharina Wiechers

Neu Fahrland - Die Stadt will die Einschnitte bei ihren Krampnitzplänen nicht kampflos hinnehmen und erwägt eine Klage gegen die Gemeinsame Landesplanung. Der Bescheid der Behörde, der eine Bebauung des südlichen Aasbergs verbietet, werde derzeit geprüft, sagte Potsdams Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) den PNN am Dienstagabend am Rande einer Ortsbeiratssitzung in Neu Fahrland. „Ich möchte auch eine Klage nicht ausschließen“, betonte er. Die Landesplanung hatte die Bebauung des unteren Aasbergs untersagt, weil die Flächen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Königswald liegen. Die Stadt wollte dort die sogenannte „Schöne Aussicht“ bauen, ein Viertel mit hochpreisigen Einfamilienhäusern.

Obwohl die nun ausgeschlossenen Flächen mit fünf Hektar nur einen Bruchteil des 120-Hektar-Wohngebiets auf dem ehemaligen Kasernengelände ausmachen, wäre der Wegfall ein empfindlicher Einschnitt: Etwa fünf Millionen Euro würden der Stadt dadurch entgehen. Nichts gegen einen Ausschluss des südlichen Aasbergs hätte hingegen Jürgen Kania, Ortsbeiratsmitglied in Neu Fahrland und Betreiber einer dort ansässigen Baumschule. Er fürchte um seine Existenz, sagte er Klipp am Dienstagabend. Auch die geplante Enteignung derjenigen Grundbesitzer, die ihre Flächen weder selbst entwickeln noch an die Stadt verkaufen wollen, kritisierte er scharf. Klipp gab sich hingegen zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommen werde. Auch beim Thema Verkehr zeigte er sich äußerst optimistisch. Die Sorgen der Neu Fahrländer, dass durch Krampnitz ein Verkehrschaos drohe, teilte er nicht. Die B2 habe noch ausreichend „Leistungsreserven“, sagte er. Überhaupt könne man in Potsdam im Vergleich zu anderen Städten noch „verdammt gut fahren“. 

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