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Bereits im Sommer 2020 wurden die Pläne für das Sportforum Am Schlaatz vorgestellt

© Andreas Klaer

Neues Projekt im Schlaatz: Ein Paradies für Freizeitsportler

Für knapp zwölf Millionen Euro soll auf dem Areal an der Gesamtschule Am Schilfhof bis 2024 das Sportforum Am Schlaatz gebaut werden.

Von
  • Birte Förster
  • Matthias Matern

Potsdam - Fechten, Inline-Skater-Hockey, Rollkunstlauf, Fußball, außerdem noch Möglichkeiten für Judoka, Ringer, Gewichtheber und Kletterer: Der Schlaatz dürfte ab 2024 zur wichtigsten Adresse für Potsdams Freizeitsportler werden. Bis dahin soll auf dem Areal rund um die Gesamtschule Am Schilfhof für knapp zwölf Millionen Euro das Sportforum Am Schlaatz errichtet werden.

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Am Dienstag stellte die Stadt in der Turnhalle der Schule die Ergebnisse des eigens dafür ausgelobten Architekturwettbewerbs vor. Gewonnen hat ihn das Büro huber staudt architekten bda aus Berlin. Der Siegerentwurf gehe geschickt mit dem Städtebau und dem umliegenden landschaftlichen Freiraum um, begründete Marcel Adam als Vertreter der Wettbewerbsjury die Entscheidung. „Es wird so gelingen, den Stadtteil in Gänze noch einmal aufzuwerten“, betonte die Sportbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos). Der Schul- und Freizeitsport werde ganz erheblich von den zusätzlichen Kapazitäten profitieren.

In die Landschaft integriert

Das Berliner Büro hat sich gegen 14 andere Arbeiten durchgesetzt, die im Zuge der europaweiten Ausschreibung eingereicht wurden. Der Entwurf sieht vor, das Sportforum in die Landschaft der angrenzenden Nuthe zu integrieren. Das Sportforum und die Außensportflächen sollen auf einer einen Meter höher gelegenen Ebene liegen, um bei Hochwasser nicht überschwemmt zu werden. Das Sportforum, das sich fünf Meter über die umliegende Flusslandschaft erhebt und zum Teil eingegraben ist, soll als Teil des Parks wahrgenommen werden. Die Architekten planen eine Begrünung des Gebäudedachs, das über einen begrünten Stufenhang vom Nuthepark aus öffentlich zugänglich ist. Unter dem flachen Dach werden laut Entwurf zwei Hallen angesiedelt, die in sechs unterschiedlich große Einzelhallen geteilt werden können. Die seitlichen Wände sollen verglast werden. Zugänge wird es über einen Haupteingang am Nutheweg geben sowie aus der Richtung der beiden Schulen, der Gesamtschule Am Schilfhof und der Weidenhof-Grundschule. „Ich finde es toll, wie sich Städtebau und landschaftlicher Bau miteinander verzahnen können“, sagte Architekt Joachim Staudt bei der Vorstellung des Entwurfs.

Details noch offen

Der Neubau soll bis 2024 durch den Kommunalen Immobilienservice (KIS) errichtet werden. Baustart soll nach Rathausangaben voraussichtlich Ende 2021 oder Anfang 2022 sein. Für das neue Sportforum, das eine Grundfläche von etwa 7800 Quadratmetern haben wird, soll die noch vorhandene Turnhalle abgerissen werden. Bis zur Fertigstellung der ersten der zwei neuen Hallen bleibt sie aber in Betrieb. Auch neue Wegeverbindungen sollen im Zuge des Bauvorhabens entstehen. Ob jedes Detail aus dem Entwurf übernommen wird, ist aber noch offen. „Nicht alles, was sie heute sehen, muss später eins zu eins gebaut werden“, sagte KIS-Werkleiter Bernd Richter. Derzeit plant der KIS mit Kosten in Höhe von insgesamt 11,7 Millionen Euro.

Muss weichen. Die alte Halle wird abgerissen, bleibt aber vorerst in Betrieb.
Muss weichen. Die alte Halle wird abgerissen, bleibt aber vorerst in Betrieb.

© Andreas Klaer

Das Sportforum Am Schlaatz ist wie berichtet eines von zahlreichen Projekten, mit denen das Problemviertel in den nächsten Jahren zu einem attraktiven Stadtteil umgestaltet werden soll. In dem Plattenbaukiez beziehen mehr Bewohner Sozialleistungen als in anderen Teilen Potsdams, auch die Kriminalitätsrate ist eine der höchsten der Stadt. Insgesamt 150 Maßnahmen sollen den Schlaatz bis 2030 moderner machen. Das sogenannte integrierte Entwicklungskonzept, das Anfang des Jahres vorgestellt wurde, sieht vor, bis 2025 rund 24,5 Millionen Euro in den Stadtteil zu investieren. Zusätzlich will die städtische Bauholding Pro Potsdam etwa 190 Millionen Euro für die Sanierung ihres Wohnbestandes ausgeben.

Belebung fürs Viertel

Die Maßnahmen des Konzepts, das unter Beteiligung der Schlaatzer Bürger entstanden ist, zielen auf ganz unterschiedliche Bereiche ab: von Stadt und Natur über Mobilität und Freiraum bis hin zu Klima und Atmosphäre. So soll noch in diesem Jahr der Belag auf dem Gehweg zwischen dem Magnus-Zeller-Platz und dem Erlenhof erneuert werden. Außerdem ist geplant, bis 2025 das Umfeld zwischen der Tramhaltestelle und dem Schlaatzer Zentrum neu zu gestalten. Auch industriell wird das Viertel belebt: Auf dem sogenannten Weltgewerbehof „Made in Schlaatz“ sollen sich Kleingewerbe und Kreativwirtschaft ansiedeln. 

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