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Die neue Grundschule mit Kita und Hort soll am zentralen Park entstehen.

© Visualisierung: AFF Architekten GmbH

Neuer Stadtteil in Krampnitz: Baugenehmigung für Grundschule im Juli erwartet

Der erste Schulbau in Krampnitz kann in diesem Jahr beginnen. Außerdem werden weitere Bebauungspläne für das frühere Kasernenareal vorbereitet.

Potsdam - Im künftigen Stadtteil Krampnitz steht der nächste Schritt bevor. Noch im Juli rechnet der Entwicklungsträger mit der Baugenehmigung für die Grundschule inklusive Hort und Kita. Damit könnte das erste neue Hochbauprojekt noch in diesem Jahr starten. Wenn 2024 die ersten Bewohner in Krampnitz einziehen, soll die Kita eröffnen, teilte der zuständige Entwicklungsträger den PNN mit. Zum Schuljahresbeginn 2024/2025 würden die ersten Schüler in Krampnitz eingeschult.

Möglich ist die Baugenehmigung obwohl es für den betroffenen Bebauungsplan „Klinkerhöfe Nord“ noch gar keinen Satzungsbeschluss gibt. Grundlage bildet Paragraf 33 des Baugesetzbuches. Wenn die Öffentlichkeit- und Behörden beteiligt wurden und die Erschließung gesichert ist, kann ein Bauvorhaben zugelassen werden, solange anzunehmen ist, dass das Vorhaben den künftigen Festsetzungen des Bebauungsplans nicht entgegensteht. Beim Entwicklungsträger geht man davon aus, dass für den Bereich der Schule keine Änderungen mehr vorgenommen werden. Ähnlich ist die Lage auch im Bereich der Bebauungspläne „Klinkerhöfe Süd“ und „Klinkerhöfe Ost“, wo der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen bereits mit dem Umbau denkmalgeschützter Kasernengebäude zu Wohnungen begonnen hat.

Komplex aus Grundschule, Hort und Kita für 34 Millionen Euro

Die Schule soll unweit des östlichen Quartiersplatzes errichtet werden, an dem auch ein Supermarkt, Flächen für kleinere Einzelhändler sowie eine Quartiersgarage angesiedelt werden sollen. Direkt dahinter beginnt der zentrale Park des Stadtteils. Bereits im Frühjahr war die archäologische Untersuchung des Schulstandorts abgeschlossen worden. 

Gebäude einer ehemaligen Kasernenkantine werden in den Schulbau integriert.
Gebäude einer ehemaligen Kasernenkantine werden in den Schulbau integriert.

© Ottmar Winter PNN

Für den vorgesehenen Umbau einer ehemaligen Kasernenkantine zu einer Schule samt Hort und Kita spendiert der Bund vier Millionen Euro aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf rund 34 Millionen Euro. Bis zu 600 Schüler und 160 Kitakinder sollen in dem Komplex unterkommen, zu dem auch eine Aula und eine Turnhalle gehört.

Keine Trennung von Schul- und Hortflächen

Für die Schule hatte es im Jahr 2019 einen Wettbewerb gegeben. Den Entwurf aus der Hand der Berliner AFF Architekten GmbH und des Büros Landschafts-Architektur Birgit Hammer hatte sich dabei im Rahmen eines Wettbewerbs gegen 15 andere Mitbewerber durchsetzen können. Die herkömmliche Trennung von Schul- und Hortflächen soll aufgehoben werden. Mehrere Räume der Schule sind so geplant, dass sie außerhalb der Unterrichtszeiten für andere Angebote zur Verfügung stehen können.

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Verglichen damit sind die Pläne für eine weiterführende Schule in Krampnitz noch Zukunftsmusik. Der Standort soll sich am südwestlichen Rand des Neubaugebiets befinden. Auch ein Sportplatz soll dort entstehen. Allerdings hat die Arbeit am zugehörigen Bebauungsplan „Schule“ noch nicht begonnen. Als Ziel für die weiterführende Schule sei das Jahr 2029 angepeilt, heißt es beim Entwicklungsträger. 2023 oder 2024 könnte es einen Wettbewerb geben.

Zwei weitere Bebauungspläne

Parallel zum Baustart für die Schule sollen noch in diesem Jahr die weitere Bauleitplanung vorangetrieben werden. So soll Aufstellung der Bebauungspläne „Südliches Zentrum West“ und „Park/Luch/Feldflur“ in Angriff genommen werden, hieß es vom Entwicklungsträger. Der erste umfasst ein Gebiet südlich des geplanten Zentralparks. Dort wird laut Masterplan Krampnitz überwiegend Geschosswohnungsbau angestrebt. 

Zur Schule gehört auch eine Turnhalle und eine Aula.
Zur Schule gehört auch eine Turnhalle und eine Aula.

© Pro Potsdam

Im zweiten Bebauungsplan soll die Gestaltung des Zentralparks und des Grüngürtels geregelt werden, der Krampnitz künftig im Westen, Norden und Osten umgeben soll. Dieser soll eine Art Pufferzone zum Naturschutzgebiet Döberitzer Heide bilden. Bis auf das Heizhaus, dass die Stadtwerke zu einer Energiezentrale für den Stadtteil umbauen wollen, sollen in diesem Bereich keine Neubauten errichtet werden.

Entwicklung vorerst bei 5000 Einwohnern gedeckelt

All diese Pläne beziehen sich auf die erste Ausbaustufe des Stadtteils. Wie berichtet hatten sich Stadt und das Infrastrukturministerium bereits im vergangenen November geeinigt, Krampnitz nur für eine Einwohnerzahl von 5000 zu entwickeln solange es keine Straßenbahn in die Innenstadt gibt. Ende Juni hatte schließlich die Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg erklärt, dass die Stadt die nötigen Auflagen für die 5000er-Variante erfüllt habe.

Für den Bau der Straßenbahn ist allerdings noch eine ganze Reihe von Fragen offen. Das Planfeststellungsverfahren dürfte wahrscheinlich erst in anderthalb Jahren beginnen, hieß es. Mehrere Anwohner drohen mit Klagen sowohl gegen die Straßenbahntrasse als auch gegen den Radschnellweg. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) will nun einen „Stresstest“ für das Gesamtprojekt ausschreiben lassen, durch den Risiken und Nebenwirkungen geklärt werden sollen. 

Ab 2025 sollen in Krampnitz auch die ersten Sozialwohnungen fertig sein. Allerdings wird der Großteil der 1226 Sozialwohnungen erst ab dem Jahr 2032/2033 erwartet. Derzeit finden in Krampnitz vor allem Erschließungsarbeiten und die Altlastensanierung statt. Außerdem finden weiterhin archäologische Ausgrabungen statt.

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