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Die Wände der Tropenhalle könnten geöffnet werden. 

©  Andreas Klaer

Natur könnte Potsdamer Biosphäre erobern: Drei Varianten einer Kaltlufthalle vorgestellt

Ein Nachbarschaftszentrum im Foyer, die Orangerie als Eventlocation: So könnte die Zukunft des defizitären Baus aussehen.

Potsdam - Statt tropischen Pflanzen könnte künftig die heimische Flora in der Biosphäre am Volkspark sprießen. Das jedenfalls sieht eine der Varianten vor, die das Büro Winkens Architekten derzeit im Auftrag der Stadt prüft. Am Dienstagabend wurde ein Zwischenstand in der Sitzung des Bauausschusses vorgestellt. Die „Rückeroberung durch die Natur“ sei dabei die „radikale Lösung“, wie Harald Kümmel, Leiter der Geschäftsstelle Bauen und Projekte im Rathaus, sagte. Im heutigen Foyer würde ein Nachbarschaftszentrum unterkommen, die Orangerie als Eventlocation genutzt werden. Die Außenwände der Tropenhalle würden geöffnet. Das Innere verwildern.

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Die zweite Variante sieht ebenfalls eine Öffnung vor. Allerdings würde in dieser Variante der schräge Boden eingeebnet und als Multifunktionsfläche nutzbar. Die dritte Variante sieht den Erhalt der Außenwände im Mittelteil vor und eine auch im Winter uneingeschränkt nutzbare Multifunktionsfläche in der früheren Tropenhalle. Eine Kostenschätzung gibt es noch für keine der Varianten. Mehr Informationen werden im Mai erwartet.

Die Prüfung geht auf Initiative des SPD-Stadtverordneten Pete Heuer zurück. Dieser hatte eine vermeintlich günstige sogenannte Kaltlufthalle angesichts der Debatte zum geplanten Umbau des defizitären Baus für mehr als 20 Millionen Euro ins Spiel gebracht. Wie berichtet hatte sich die Bauverwaltung zunächst äußerst skeptisch zu dieser Variante gezeigt – weil angeblich schon alles untersucht worden sei.

Im Ausschuss stieß der Zwischenstand auf ein geteiltes Echo. Ralf Jäkel (Linke) sprach von einem erheblichen Aufwand mit frustrierendem Ergebnis. Die Biosphäre sei in der jetzigen Form sehr beliebt und habe viele Besucher. Wolfhard Kirsch (Bürgerbündnis) sprach von Stückwerk: Es sei Vermögensverschwendung Millionen für eine überdachte Freifläche auszugeben. Wie berichtet werben Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und die Bauverwaltung gerade für einen Umbau der Tropenhalle zu einer Freizeit- und Klimabildungsstätte. 

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