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Der Vorfall hat sich nach den Angaben des Familienvaters am Johan-Bouman-Platz in Bornstedt ereignet.

© Andreas Klaer

Nahverkehr in Potsdam: Straßenbahn-Fahrer trennt Kind von Vater

In Bornstedt hat ein Straßenbahn-Fahrer offenbar nicht genug auf einsteigende Fahrgäste geachtet. Das Ergebnis: Ein Vater war mit Kinderwagen in der Tram, seine Tochter musste draußen stehen bleiben.

Potsdam - Die vom Verkehrsbetrieb (ViP) übergangsweise eingesetzten Tatrabahnen geraten einmal mehr in die Kritik. Anlass ist ein Vorfall vor wenigen Tagen, den ein PNN-Leser geschildert hat. Der Mann wartete demnach mit seinem ein Jahre alten Sohn – im Kinderwagen – und seiner siebenjährigen Tochter auf die Tram 92 am Johan-Bouman-Platz. Gegen 16 Uhr kam die Bahn – es war eine der Tatras, die nicht barrierefrei sind. So musste der Vater am Ende der Tram einsteigen, dort „in großer Eile rückwärts den Kinderwagen die Treppe der Tatra hochhieven“. Als seine Tochter dann nachkommen wollte, sei plötzlich das Abfahrtssignal ertönt und die Türen schlossen sich – direkt vor dem Mädchen. Dann fuhr die Bahn los. Dem Vater blieb nur, an der nächsten Haltestelle auszusteigen und samt Kinderwagen zu seiner natürlich völlig aufgelösten Tochter zu rennen.

Eigentlich müssen die Tramfahrer Rücksicht auf langsamere Fahrgäste nehmen

Auch dem ViP schilderte der Mann den Vorfall – und erhielt eine Erklärung. So seien die Fahrer eigentlich angehalten, auf Personen, „die etwas mehr Zeit zum Ein- und Aussteigen benötigen, besondere Rücksicht zu nehmen“. Allerdings sei es bei den Tatras eben auch so: „Bei längerem Halt schließen die Türen automatisch. Die Fahrer haben in diesem Fall keinen Einfluss auf das Türenschließen.“ Wenn der Fahrer in diesem Fall übersehen habe, dass der Fahrgastwechsel noch nicht beendet war, bitte man um Entschuldigung, so der ViP. Die zwölf Potsdamer Tatra-Bahnen waren bis 2017 saniert worden und sollen übergangsweise wegen der wachsenden Fahrgastzahlen noch bis 2025 eingesetzt werden.

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