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Das Rathaus geht wieder online.

© Sebastian Gollnow(dpa)

Nach Hackerattacke in Potsdam: Cyberangriff verursachte Kosten von 82.000 Euro

Nach der Cyberattacke auf das Potsdamer Rathaus will sich die Stadt besser rüsten. Zudem schließt man eine Versicherung für weitere Notfälle ab.

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Potsdam - Die Cyberattacke auf das Potsdamer Rathaus vom Januar hat die Stadt bislang mindestens 82.000 Euro gekostet. Dazu kommen künftig höhere Personalkosten und 22.000 Euro jährlich für eine entsprechende Versicherung. Das erklärte die Stadtverwaltung jetzt auf PNN-Anfrage. Demnach würden sich allein die „unmittelbaren Kosten für die IT-Sicherheitsberatung, die forensische Analyse sowie die Bewertung des Vorfalls“ auf rund 82.000 Euro belaufen, heißt es. Zur Absicherung finanzieller Risiken bei künftigen Cyberangriffen habe man sich zudem für eine entsprechende Versicherung entschieden.

Der Beschwerdemelder Maerker funktioniert immer noch nicht

Unterdessen sind die technischen Folgen des Angriffs laut Rathaus auch vier Monate nach der Attacke noch immer nicht komplett beseitigt. Wie berichtet waren Hacker über eine Schwachstelle des von Behörden verwendeten Netzwerk-Dienstleisters Citrix ins Computersystem der Verwaltung eingedrungen. Festgestellt worden war der Angriff am 21. Januar. Am nächsten Tag wurden dann als Konsequenz alle Systeme runtergefahren.

Dass nach wie vor einige Online-Dienste der Stadt nicht nutzbar sind, liegt den Angaben zufolge an der Coronakrise. Unter anderem ist zum Beispiel das Beschwerdeportal Maerker derzeit nicht aktiv. Vorrang hätte zuletzt gehabt, Mitarbeitern in der Verwaltung, etwa im Gesundheitsamt oder im Verwaltungsstab, in der Phase des coronabedingten Lockdowns die Arbeit von zuhause technisch zu ermöglichen. „Es mussten, teilweise innerhalb weniger Stunden, neue Arbeitsplätze eingerichtet werden, Laptops beschafft und konfiguriert werden und erste Fachanwendungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit im Mobilen Arbeiten getestet und konfiguriert werden“, heißt es in der Begründung.

Mehr Personal soll helfen

Um künftig besser im Falle eines Cyberangriffs gewappnet zu sein, soll der IT-Bereich im Rathaus personell aufgestockt werden. Auch vor der Cyberattacke blieben wegen der dünnen Besetzung und dem lange vakanten Leitungsposten viele Aufgaben liegen. Nun seien im aktuell beschlossenen Doppelhaushalt 2020/21 elf zusätzliche Stellen vorgesehen. Ursprünglich waren nur vier weitere Stellen vorgesehen gewesen, heißt es.

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