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Nach Beinah-Unfall: Ehepaar fühlt sich vom Verkehrsbetrieb Potsdam "abgewimmelt"

Vor gut einen Monat entging eine Radfahrerin nur knapp einem Unfall mit einem Linienbus. Auf ihre Beschwerde reagierte die Busfahrerin abweisend - und der Verkehrsbetrieb sehr spät.

Potsdam - Nach einem Beinahe-Unfall und danach lange unbeantworteten Beschwerdebriefen eines Kunden hat sich der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) bei einem Ehepaar aus Fahrland entschuldigt. Das bestätigte ViP-Sprecher Stefan Klotz auf PNN-Anfrage.

Was war passiert? Die beiden über 60 Jahre alten Eheleute, ihre Namen wollen sie nicht in der Zeitung lesen, waren nach eigenen Angaben am 23. Juli gegen 14 Uhr mit dem Fahrrad auf der Friedrich-Ebert-Straße am Platz der Einheit in Richtung Wilhelmgalerie unterwegs. Ein überholender Bus habe dann dort die Frau stark geschnitten und Richtung Bordstein gedrängt, erzählten sie den PNN. „Mit sehr viel Glück ist nichts passiert, außer dem großen Schock“, sagte der Mann. Der Bus habe keinen Sicherheitsabstand eingehalten.

Daher habe man an der Haltestelle Platz der Einheit auch mit der Busfahrerin sprechen und sie auf ihre Fahrweise aufmerksam machen wollen. „Ein Einsehen hinsichtlich der Gefährlichkeit ihrer Aktion und eine Entschuldigung hätten gereicht – doch die Fahrerin nahm mich zwar zur Kenntnis, machte aber nur eine abwertende Handbewegung und fuhr weiter“, so der Mann. Beim telefonischen Kundendienst des Verkehrsbetriebs sei man abgewimmelt worden. Auch ein persönlicher Besuch im ViP-Hauptquartier in der Fritz-Zubeil-Straße endete ebenso erfolglos, ein anschließender Beschwerdebrief blieb für drei Wochen ohne Antwort.

So wendet sich das Paar an die PNN, schilderte den aus seiner Sicht „sprachlos machenden Vorgang“. Inzwischen hat der ViP nach einer PNN-Anfrage auch reagiert. „Für unsere verspätete Antwort an den Kunden entschuldigen wir uns“, erklärte ViP-Sprecher Klotz. Für Busfahrer würden mit der Straßenverkehrsordnung dieselben Regeln gelten „wie für jeden anderen auch“, insbesondere das Gebot zur ständigen Vorsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme. „Im Rahmen des regelmäßigen Dienstunterrichts sensibilisieren wir unsere Fahrer zu einer vorausschauenden und rücksichtsvollen Fahrweise sowie zu den neuralgischen Straßenabschnitten und Kreuzungen“, sagte Klotz. Der konkrete Sachverhalt werde mit der Fahrerin noch ausgewertet – diese arbeite bei einem Subunternehmen und habe sich zwischenzeitlich im Urlaub befunden.

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