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Montag, 16. September 2019: Das ist heute in Potsdam wichtig

Wir befürchten einen staureichen Wochenstart, wir haben einiges fürs Herz, ein Dornröschen wird offiziell aus dem Schlaf geholt und alle Meckerer müssen heute mitmachen.

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Potsdam - Hand aufs Herz: Was tun, wenn neben einem in der Tram plötzlich jemand bewusstlos zusammenklappt? Wenn sein Herz vielleicht stehen bleibt - wie reagiert man richtig? In einem solchen Fall werden nur rund 40 Prozent der Patienten deutschlandweit von einem Laien gerettet. Dabei können diese ersten Minuten, in denen ein Herz stehen bleibt über Leben und Tod entscheiden. 

Deshalb ist heute nicht einfach nur irgendein Montag. Heute beginnt die "Woche der Wiederbelebung": In ganz Deutschland gibt es Aktionen in der Öffentlichkeit, um Herz-Lungen-Wiederbelebung weiter zu verbreiten. Der Veranstalter ist der Berufsverband Deutscher Anästhesisten und die  Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin. 

Verkehrsadern werden gekappt

Diese Sache mit der Wiederbelebung passt ja auch irgendwie zum Potsdamer Verkehr. Denn alle Autofahrer hoffen auf ebenjene, müssen sich aber weiterhin gedulden. Denn das Verkehrs-Grauen geht weiter. Genau 3009 Zeichen gibt die Stadt diese Woche aus, um die Autofahrer auf etwaige Staufallen aufmerksam zu machen. Da wir den Menschen, die auf Autos angewiesen sind, aber nicht schon am Montag komplett die Laune verderben wollen, hier also nur die Kurzfassung und wir starten mit einer (halbwegs) guten Nachricht:

Es gilt den Weg durch die Geschwister-Scholl-Straße heute und morgen zu genießen, denn ab Mittwoch geht da gar nichts mehr. Weder für Autos noch für Busse. Schon jetzt gar kein Durchkommen mehr gibt es auf der Friedrich-Ebert-Straße. Aufgrund eines Rohrbruchs ist die Straße zwischen Ebräer- und Yorckstraße (Richtungsfahrbahn Yorckstraße) ab heute voll gesperrt. Eine Umleitung erfolgt über Charlotten-, Dortu- und Yorckstraße - einfach den Bussen folgen, denn die dürfen natürlich auch nicht durch die Friedrich-Ebert-Straße.

"Lustig" wird es sicher auch auf der Friedrich-Engels-Straße. Einerseits wegen des andauernden Umbaus, anderseits wegen einer kaputten Regenwasserleitung in Höhe des Freilands. Die Straße wird halbseitig gesperrt, der Verkehr mit einer Ampel geregelt. Also wenn das keinen Stau gibt..?! Auch die Aussichten diesbezüglich sind eher düster. Denn der Regenwasserkanal muss auf einer Länge von etwa 140 Metern erneuert werden - und das dauert. Laut Angaben der Stadtwerke etwa zwölf Wochen. Losgehen soll es noch in dieser Woche, nämlich am Donnerstag. Leider wird es wegen der Bauarbeiten für die Zeit weiterhin zu Verkehrseinschränkungen kommen.

Noch kurz zwei weitere Vollsperrungen: In Babelsberg ist die August-Bebel-Straße wegen Sanierungsarbeiten an der Eisenbahnbrücke die komplette Straße jeden Tag jeweils 21 Uhr bis zum frühen Morgen um 5 Uhr dicht. Und in der Teltower Vorstadt ist die Gleisüberfahrt an der Waldstraße zwischen Heinrich-Mann-Allee und deren kleiner Schwester voll gesperrt. Der Rest, ach... den schaffen wir locker und ohne (große) Umwege. 

Ansonsten fährt natürlich weiterhin der RE1 derzeit nur zwischen Potsdam Hauptbahnhof und dem Zoologischen Garten in Berlin. Ergo: Alle, die weiterfahren wollen, müssen die S-Bahn nehmen. Und: Alle, die in Charlottenburg aussteigen wollen, gucken in die Röhre - beziehungsweise auf das fix vorbeiziehende Bahnhofsschild, falls sie es noch nicht wussten: Der RE1 hält dort nicht. Grund sind natürlich notwendige Bauarbeiten an der Berliner Strecke. 

Eine weitere wichtige Woche steht an

Wenn wir die Woche der Wiederbelebung diese Woche abgefeiert haben, geht es übrigens mit gleich noch einer wichtigen Woche weiter, nämlich der interkulturellen - die findet allerdings nur in Potsdam statt. Heute um 12 Uhr stellen die Beauftragte für Migration und Integration, Magdolna Grasnick und die Leitung der Gemeinschaftsunterkunft des Internationalen Bundes in der Zeppelinstraße das Programm vor. Die Potsdamer Interkulturelle Woche findet vom 22. September bis zum 3. Oktober statt. 

Matrosenstation-Ensemble wird eröffnet

Wo wir gerade bei Wiederbelebung sind...Brigitte Meier (SPD), Potsdams Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit nimmt heute an der feierlichen Eröffnung des wasserseitigen Ensembles teil. Die Matrosenstation Kongsnæs hat ja bekanntermaßen einen Dornröschenschlaf hinter sich. Ende Juli war nach acht Jahren Bauzeit das Restaurant in der Ventehalle eröffnet worden. Immer wieder wurde dessen Eröffnung verschoben und verschoben, drohte gar, eine unendliche Geschichte zu werden. Doch dann kam die Nachricht: Wiederbelebung gelungen. 

Nicht meckern, mitmachen!

Im Potsdam Museum beginnt heute um 18 Uhr die Auftaktveranstaltung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK). Hinter dem Monster-Wortgebilde verbirgt sich die Beteiligung der Potsdamer an der künftigen Stadtentwicklung. Gesucht werden Ideen zu den städtischen Leitlinien bis 2035. Dazu gehören zum Beispiel das städtische Wachstum oder Themen wie Wohnen, Mobilität, Bildung und Arbeit. Alles Dinge, die dem ein oder anderen einen symbolischen Herzkasper bescheren und bei denen es gut ist, wenn die Potsdamer ihren Senf dazugeben. Zugegen sein werden neben Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) auch die Beigeordneten der Stadt. Die Veranstaltung findet im Potsdam Museum am Alten Markt statt.

Konferenz zur Fragen der Gleichstellung

Ebenfalls ein klopfendes Herz gibt es ja tendenziell für jede Frau, wenn es um die - nach wie vor nicht existierende - Gleichstellung geht. Zu einer Konferenz zu ebenjener und zwar an ostdeutschen Hochschulen lädt die Gleichstellungsbeauftragte der Uni Potsdam und ihre Kollegen der anderen brandenburgischen Hochschulen ein. Diskutiert wird gemeinsam mit Referenten aus Politik und Wirtschaft über aktuelle Strategien an Hochschulen in den neuen Bundesländern. Debattiert wird unter anderem darüber, wie man Diskriminierung wirkungsvoll bekämpfen kann und welche Netzwerke eine nachhaltige Gleichstellungsarbeit benötigt. Geplant sind Vorträge und außerdem Workshops. Die Tagung findet im Audimax des Hauses 8 auf dem Uni-Campus am Neuen Palais statt.

Zurück zum Thema

A propos Wiederbelebung und Herzerkrankung: Im Bergmann-Klinikum soll heute um 16.30 Uhr ein Vortrag zum Thema gehalten werden. Darin geht es um Sport für Menschen, deren Herz nicht mehr ganz so mitmacht, wie es soll. Worauf individuell geachtet werden muss, erklärt Claudia Beckendorf, Fachärztin für Kardiologie. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig.

Was für's Herz

Herzerwärmend ist der Film "Romys Salon", der um 18.30 Uhr im Thalia in Kooperation mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz gezeigt wird. Nach dem Film gibt es noch ein Gespräch. Im Film geht es um Romy und ihre Oma, die in letzter Zeit immer so viel vergisst. Romy unterstützt ihre Großmutter, wo sie kann, damit keiner etwas merkt - bis ihre Oma plötzlich im Nachthemd im Salon steht und in ein Pflegeheim gebracht werden soll. Die auf Internationalen Filmfestivals ausgezeichnete Romanverfilmung gewährt einen ehrlichen Blick auf die Alzheimererkrankung. Tickets kosten 11 Euro.

Herzklopfen im Rückholz

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und während die ersten schon zum Herbstblues blasen, freut es die anderen, denn sämtliche Sommerpausen sind vorbei. Für aufgeregtes Herzpochen sorgt dabei um 20.30 Uhr die Veranstaltung "Gin & Jokes", die ab 20.30 Uhr in der Bar Rückholz stattfindet. Überraschung dabei: Die Comedygäste. "Der Saisonstart wird fulminant", versprechen die Veranstalter. Man habe zwei absolute Spitzenkräfte der deutschen Comedy eingeladen. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt - zumindest das durstige Wohl, denn im Eintrittspreis von 14 Euro ist ein Begrüßungsdrink enthalten. Moderiert wird der lustige Abend von Martin Sierp, an den Cocktailshakern steht Toni Luhdo. Tickets gibt es hier oder direkt in der Bar.

Herzrasen im Pub à la Pub

Noch schneller schlägt das Herz für alljene, die sich innerhalb von nur wenigen Minuten schockverlieben können - und zwar beim Speed Dating im Pub à la Pub. Das beginnt um 18 Uhr. Bevor jetzt alle einsamen Herzen schon die Jacke in der Hand haben und in die Sneakers geschlüpft sind: Es handelt sich ausdrücklich um studentisches Speed-Dating. Außerdem muss man sich anmelden unter speeddating@pubalapub.de. 

Nicht nur Herz, sondern auch Ohr

Obiri Mokini ist 1996 von Nigeria nach Deutschland gekommen. Seit 2016 ist er Radiomacher und sendet regelmäßig die Sendung "Refugee Radio" - in englischer Sprache. Heute um 19 Uhr kann man seine Stimme wieder hören. In der Sendung geht es um das Projekt "Trace Face" des Deutschen Roten Kreuzes, das sich bemüht, Menschen, die sich auf der Flucht verloren haben, wieder zu vereinen. Während der Sendung kann man anrufen oder eine Whatsapp-Nachricht schicken, um Hilfe bei der Suche zu bekommen. Andere Themen der Sendung sind Berichte aus Flüchtlingsheimen in Brandenburg und das Afrika-Festival in Potsdam. Hören kann man Refugee Radio hier oder auf der Frequenz FM 90,7 in Potsdam oder FM 88,4 in Berlin.

Beglückt zurück

Bevor wir zum Ende kommen nehmen wir uns noch einen Moment (fürs Herz) und freuen uns gemeinsam mit dem Potsdamer Kneipenchor - denn die Sänger hatten ein vermutlich sehr schönes Wochenende. 25 von ihnen haben sich nämlich bereits am Freitag gen Erlangen auf den Weg gemacht. Dort hat ein Chor-Festival stattgefunden und zwar unter dem Titel "Die lauteste Kneipe". Dabei ging es keinesfalls darum, sich gegenseitig anzugrölen und die Dezibelmesser zum platzen zu bringen, sondern gediegen und Festival-like auf mehreren Bühnen das Chor-Können zu präsentieren. Danach ging es auch noch raus in die Stadt Erlangen, um den Erlangern unter freiem Himmel ein paar Stücke zum besten zu geben. Rund 500 Sänger waren zu Gast. Nun überlegen die Potsdamer, ob man nicht einen ähnlichen Wettbewerb in der Landeshauptstadt durchführen kann - als schöne Wiederholung.

Zum Schluss das Wetter

Eugh, das sieht eklig aus, wenn man rausschaut. Um es kurz zu machen: Ist es auch. 16 Grad und Regen erwarten uns heute. Was soll man sagen: Der Herbst klopft halt an. In diesem Sinne: Regenschirme aus den Kommoden kramen und sich nichts draus machen. 

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