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Tim Krause - hier im Wahlkampf zur Bundestagswahl

© Sebastian Gabsch

Update

Missverständliche Begrüßung: AfD-Politiker doch nicht bei Potsdamer Initiative "Mitteschön"

Die Initiative Mitteschön begrüßte zuletzt via Facebook neue Mitglieder, einer aus der AfD. Das sorgte für viel Kritik. Nun aber folgt die Klarstellung zu dem missverständlichen Post: Der AfD-Mann sei nur in der Debattiergruppe der Initiative aufgenommen worden.

Innenstadt - Die seit Jahren für eine barocke Gestaltung der Innenstadt kämpfende Bürgerinitiative „Mitteschön“ hat doch keine Rechtspopulisten in ihren Reihen aufgenommen. Das stellte der AfD-Politiker und frühere Potsdamer Bundestagsdirektkandidat Tim Krause am Montag klar. Er sei nur der Facebook-Gruppe von Mitteschön beigetreten, nicht aber der Initiative an sich, teilte er in dem sozialen Netzwerk mit.

Die Kabarettistin und Mitteschön-Sprecherin Barbara Kuster hatte am Freitag in der Facebook-Gruppe der Initiative bekannt gegeben, dass der bei der Bundestagswahl in Potsdam angetretene AfD-Kandidat Tim Krause als neues Mitglied begrüßt werde. Das sorgte in dem Forum für viel Kritik. „Sie nehmen sehenden Auges in Kauf, dass sich andere Bürger von ‚Mitteschön’ abwenden“, lautete ein Kommentar. Feinde der Demokratie würden so salonfähig gemacht. „Wollen Sie wirklich über den rechten Rand ihren Kampf weiter fortsetzen?“, fragte der Linken-Stadtverordnete Sascha Krämer. „Solange hier nicht politisch agitiert wird, kann jeder bei uns mitmachen“, antwortete Kuster. Man sei „eine offene Gruppe“, betreibe „keine Vorverurteilung.“ Und: „Wir sind keine AfD-Anhänger, doch hier geht es um Stadtentwicklung.“ Man arbeite als Initiative überparteilich, hieß es auch. Mit der Debattiergruppe wolle man eine Diskussionsplattform für die Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte bieten. Die AfD will wie die Initiative einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau der Kirche.

Der Kompromiss zur Garnisonkirche ist für die Initiative eine Zumutung

Im Kampf für ihre Ziele hatte „Mitteschön“ eine herbe Niederlage einstecken müssen – mit dem von der Stiftung Garnisonkirche mitgetragenen Kompromiss, dass es einzig bei dem Turmbau für das einstige Gotteshaus bleibt. Auf dem Areal des einstigen Kirchenschiffs soll nun ein „Haus der Demokratie“ samt neuem Plenarsaal entstehen und das Rechenzentrum daneben weitgehend erhalten bleiben. Die Initiative „Mitteschön“, die einen originalgetreuen Wiederaufbau favorisiert, ruft nun deshalb zu massenhaften Protestbekundungen auf: „Wir geben der Empörung eine Stimme!“

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