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In Potsdam gibt es mehr Trauungen, die Zahl der Scheidungen bleibt dagegen konstant.

© dpa

Mehr Hochzeiten in Potsdam: Eine Stadt zum Ja-Sagen

Erstmals seit 1990 gab es in Potsdams mehr als 1000 Hochzeiten. Jedes dritte Paar kommt extra von außerhalb.

Potsdam - In Potsdam wird gern Ja zueinander gesagt, Heiraten liegt im Trend. 1009 Ehen und Lebenspartnerschaften sind im vergangenen Jahr in Potsdam geschlossen worden. So viele wie noch nie seit 1990, im Jahr zuvor war die 1000er-Marke mit 990 Trauungen noch knapp verfehlt worden. Einen großen Teil zum Hochzeitsboom tragen Paare bei, die anderswo zu Hause sind. Wie in den Vorjahren kamen etwa ein Drittel der heiratswilligen Paare von außerhalb – 372 waren es genau. Manchmal kommen sie von weit her, beispielsweise aus Singapur oder Australien.

Die Zahlen stammen aus der Hochzeits- und Geburtenstatistik, die Potsdams Sozialbeigeordneter Mike Schubert (SPD) am Freitag vorstellte – passenderweise im Trausaal des Standesamtes im Rathaus in der Friedrich-Ebert-Straße gemeinsam mit Standesamtschefin Ulrike Wildner, die auch ihn selbst an diesem Ort getraut hatte. „Da werden Erinnerungen wach“, so Schubert. Der Saal ist der beliebteste Trauort der Stadt. Im vergangenen Jahr heirateten dort 690 Paare.

Acht attraktive Orte für Hochzeiten in Potsdam

„Es gibt acht attraktive Orte für Hochzeiten“, so Schubert. Dazu zählen das Belvedere auf dem Pfingstberg, die Alte Neuendorfer Kirche am Neuendorfer Anger, das Krongut Bornstedt, das Schloss Kartzow, das Schloss Lindstedt, die Neuen Kammern im Park Sanssouci und das Gemeindehaus Nuthetal in Bergholz-Rehbrücke. Für Letzteres ist das Potsdamer Standesamt in einer Kooperation zuständig, die die Landesregierung 2014 ermöglichte, um den Betrieb kleinerer Behörden zu sichern. Für Hochzeiten kommt ein Standesbeamter aus Potsdam nach Nuthetal. 49 Paare trauten sich 2016 dort und brachten die Gesamtzahl der vom Potsdamer Standesamt geschlossenen Hochzeiten und Lebenspartnerschaften auf 1058. Darunter waren 43 gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften.

Beliebt ist auch das Belvedere auf dem Pfingstberg, wo 90 Hochzeiten stattfanden. In der Rangliste folgen die Alte Neuendorfer Kirche mit 86, das Krongut Bornstedt mit 74 und das Schloss Kartzow mit 60 Hochzeiten im Jahr 2016. Die erst im Vorjahr geschaffene Möglichkeit einer Trauung in Schloss Lindstedt oder den Neuen Kammern am Schloss Sanssouci nutzten jeweils drei Paare. Die beiden Schlösser sind allerdings kostspieliger: 700 Euro beziehungsweise 1500 Euro kostet es, dort zu heiraten.

Premiere: Drei Paare ließen sich im Barberini trauen

Eine Premiere gab es an der Alten Fahrt: Drei Paare gaben sich im vorigen Jahr im noch nicht eröffneten Museum Barberini das Ja-Wort. Beim Standesamt ist man von diesem Trauungsort begeistert. „Wir sind sehr daran interessiert“, so Wildner. Ob es eine Wiederholung gebe, müsse allerdings der Betreiber entscheiden. Außerdem gebe es Gespräch über weitere Orte für standesamtliche Trauungen. Wo, wollte sie noch nicht verraten.

Die meisten Hochzeiten werden von Mai bis August angemeldet. Beliebt sind in diesem Jahr Daten mit einer Wiederholung – also einer 17. „Das kann man sich besser merken“, so Schubert. Informationen und Tipps hat die Stadtverwaltung in einer neuen Broschüre „Heiraten in Potsdam“ gebündelt.

Während die Zahl der Hochzeiten in Potsdam immer stetig nach oben weist, pendelt die Zahl der Scheidungen etwa auf demselben Niveau um 300. Für 2016 liegen hier noch keine Zahlen vor. Im Jahr zuvor wurden in Potsdam 357 Ehen geschieden. Neun weniger als 2014. Die Zahl bewegte sich in den letzten 15 Jahren zwischen 252 und 366. Wer sich unsicher ist, sollte für die eigene Hochzeit vielleicht das Rathaus wählen. Die Tür des Standesamtes ist eine Fluchttür. Nach außen geht sie immer auf.

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